Phonique über vegane DJs

"Es geht um Tierschutz und um Klimaschutz"

07:29 Minuten
DJ Phonique alias Michael Vater praesentiert sein 4. Album Green Supreme am 11.03.2017 in Berlin.
Der vegan lebende DJ Phonique alias Michael Vater präsentiert sein Album "Green Supreme" in Berlin. © picture alliance/dpa/POP-EYE/Christina Kratsch
Moderation: Marietta Schwarz · 15.06.2019
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Seit den 90er-Jahren ist Phonique in der weltweiten DJ-Szene aktiv. Vor sechs Jahren beschloss er, vegan zu leben und hat mit anderen DJ-Kollegen die vegane Plattform "How V Dance" ins Leben gerufen.
Der Wahlberliner Michael Vater aka DJ Phonique hat 2013 die Plattform "How V Dance" gegründet. Dabei stehe das "V" natürlich für vegan, sagte Michael Vater im Deutschlandfunk Kultur. Neben der Plattform handele es sich dabei auch um eine Datenbank und eine Community. Der Ursprungsgedanke sei allerdings gewesen, die Welt ein wenig zu verbessern, so Vater.
"Wir haben uns gedacht, das was wir können, ist ja eigentlich Musik und unsere Leidenschaft für den Veganismus, also wollten wir dann eine Party machen!"
Im Zuge dieser Party sei schließlich auch der Instagram-Account und die Community für vegane DJs entstanden. Denn es gebe bereits sehr viele DJs, die vegan leben würden, meinte Vater.

Mit positiven Beispiel voran

So wolle man zeigen, dass ein veganes Leben trotz der vielen Jobs weltweit und der vielen Reisen möglich sei: "Wir wollen Leute ermutigen, diesen Weg auch zu gehen oder zeigen, dass es machbar ist!"
Zudem wollten sie mit einem positiven Beispiel vorangehen und sie wollten ein Bewusstsein für das Thema schaffen, denn "es geht um Tierschutz und um Klimaschutz".
Viele DJs würden öffentlich nicht darüber sprechen, wie sie sich ernähren würden, sagte Vater, weil Veganer oft kein so positives Image hätten. Auch deshalb hätten sie die Plattform gegründet, um anderen Mut zu machen, auch darüber zu reden. DJs könnten jetzt ohne mit dem erhobenen Zeigefinger positiv über ihren veganen Lebensstil sprechen, so Vater.

Vegan und fliegen

Vaters vegane Reise begann vor sechs Jahren, eigentlich war es ein gesundheitliches Experiment. Nachdem die ersten fünf Tage so gut liefen, er sich deutlich besser fühlte, beschloss der heute Mittvierziger, sein Leben von nun an vegan zu gestalten. Er las sich in das Thema ein, verstand, wie viel Leid Tieren in unserer heutigen Gesellschaft zugefügt wird und sah kein Zurück mehr. Der ökologische Fußabdruck eines Veganers ist ihm aber auch sehr wichtig, weil zu seinem Job als DJ Fliegen einfach dazu gehört, meinte Vater.
"Fliegen, klar, das ist eine schlimme Klimasünde. Ich kenne jetzt die genauen Berechnungen nicht. Ich weiß nicht, ob mein Veganismus das jetzt ausgleicht oder gar zunichte macht?! Wenn ich in zwei Wochen in Köln auflege, dann fahre ich da gern mit der Bahn hin, aber wenn ich in Brasilien auflege…"

(gek/jde)
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