Philosoph Konrad Paul Liessmann

Über die Gegenwart der Hölle

35:59 Minuten
Dürre in Kenia: Verendeter Büffel im Nairobi Nationalpark
Familienhölle, Drogensucht, Klimawandel – die vielfältigen Transformationen des Höllischen in unserer Gegenwart sind Thema beim diesjährigen Philosophicum Lech. © picture-alliance/ dpa
Moderation: Stephanie Rohde · 16.09.2018
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Die Hölle gilt seit der Aufklärung als abgeschafft. Doch als Metapher ist sie lebendiger denn je: Alles kann uns zur Hölle werden, so es nur unerträglich erscheint. Warum lässt uns die Hölle nicht los? Und wann werden wir uns selbst zur Hölle?
Die Hölle hat sich ausgebrannt? Keineswegs, meint der Philosoph Konrad Paul Liessmann: In den Vorträgen des Philosophicum Lech erkunden er und andere in der kommenden Woche die vielfältigen Transformationen des Höllischen in unserer Gegenwart. Denn als Metapher – von Familienhölle, über Drogensucht bis zum Klimawandel – sei die Hölle heute allgegenwärtig.
Kein Wunder: Denn die Ohnmacht und Ausweglosigkeit, für die sie steht, lässt sich aus dem menschlichen Leben nicht wegdenken. Und als Ort des eindeutig Bösen entlastet sie uns von allzu großen Selbstzweifeln. Was das für unser soziales Miteinander heißt, und warum die Hölle auch Gutes bewirken kann, darüber sprechen wir mit Liessmann in dieser Ausgabe von "Sein und Streit".

Kommentar zu EU vs. Ungarn: Aufklärung statt Autoritarismus

Ungarn ist auf Abwegen: Demokratische Freiheiten werden eingeschränkt, jede Kritik daran zurückgewiesen. Diese Woche hat das EU-Parlament nun ein Rechtsstaatsverfahren gegen das Land angestoßen. Auf dem Spiel steht dabei nicht weniger als der Kerngedanke der europäischen Aufklärung – aber auch die EU selbst muss hier nachbessern, kommentiert Georg Bertram.

Philosophische Orte: Adornos Kindheits-Idyll in Amorbach

In unserer Reihe erkunden wir, wie Orte das Denken prägen – und Philosophen die Orte ihres Denkens. Diesmal geht die Reise nach Amorbach, einem beschaulichen Städtchen im Odenwald, wo Theodor W. Adorno die Sommer seiner Kindheit verbracht hat und dem er sich lebenslang besonders verbunden fühlte. Heute hat der Ort allerdings ein gespaltenes Verhältnis zu seinem philosophischen Bewunderer.
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