Sammlerstück und Anlageobjekt
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Die Zeiten, als Vinylplatten weniger als 10 Euro kosteten, sind vorbei. Die Preise sind zum Teil auf über 30 Euro gestiegen. Da liegt der Verdacht nahe, dass das nichts mit der Nachfrage zu tun hat, sondern dass Vinylplatten einen Anlagewert haben könnten.
Dass Vinylplatten mittlerweile oft 20 Euro, wenn nicht sogar 30 Euro kosten, hat verschiedene Gründe, sagt Dennis Plauck vom Vinyl-Magazin MINT. Zum einen sind Vinylplatten ein Nischenprodukt, für die es auch nur noch wenige Presswerke gebe. Zum anderen seien auch die Auflagen meist gering.
Allerdings kenne er auch Leute, die von einer limitierten Platte zwei Exemplare kaufen würden. Eine komme als Altersvorsorge eingeschweißt in den Schrank und die andere werde zum Hören aufgelegt. Wenn die Verknappung des Angebots durch Käufe von Spekulanten dazu führten, dass die Preise stiegen, dann sei das schon ein Problem.
Der Umsatz durch Vinylplatten für die Plattenlabel sei marginal, sagt Plauck. Für die Künstler stünde sowieso das Live-Geschäft im Mittelpunkt, und viele Plattenläden kämpften wegen der Konkurrenz durch das Internet ohnehin ums Überleben.
Doch viele Sammler legten Wert darauf, im Plattenladen um die Ecke zu stöbern. Auch wenn sie Vinylplatten im Netz kaufen könnten, sei ein Gang ins Geschäft mit dem Erlebnis verbunden, die Auslagen zu sehen, zufällig auf etwas zu stoßen, vielleicht sogar etwas zu finden, was man gar nicht kannte. Das alles könne das Internet nicht ersetzen, sagt Dennis Plauck.
(nh)