Peter Hammer Verlag aus Wuppertal

50 Jahre und immer noch subversiv

Monika Bilstein im Gespräch mit Ulrike Timm · 03.11.2016
Seit 50 Jahren erscheinen im Peter Hammer Verlag politische Bücher jenseits des Mainstreams, vor allem aus Afrika und Lateinamerika. Verlagsleiterin Monika Bilstein erklärt, wie die Wuppertaler es schaffen, nicht von einem Großverlag geschluckt zu werden.
Immer wieder wird Monika Bilstein gefragt, wer Peter Hammer sei. Nein, es gäbe ihn gar nicht, sagt die Verlegerin des gleichnamigen Verlags. Peter Hammer ist die wörtliche Übersetzung von "Pierre Marteau". Das war ein Deckname, den Verfasser subversiver Schriften seit dem 17. Jahrhundert benutzten, um sich dem Zugriff der Obrigkeit zu entziehen.
Den Gründern des Verlages, darunter der spätere Bundespräsident Johannes Rau, gefiel das. Seit 50 Jahren erscheinen im Wuppertaler Peter Hammer Verlag kritische (links-)politische Bücher und Literatur jenseits des Mainstreams, vor allem aus Afrika und Lateinamerika.

Ungewohnte Perspektiven und schräge Typen

Auch im Kinder- und Jugendbuchprogramm pflegt Monika Bilstein die Tradition des Hauses: mit ungewohnten Perspektiven und schrägen Typen, zum Beispiel gezeichnet von Wolf Erlbruch. Er hat das Gesicht des Verlagsprogramms entscheidend mitgeprägt, unter anderem als Illustrator der Geschichte "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat".
Wie schafft man es, als kleiner Verlag nicht von den großen geschluckt zu werden, warum hat der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels dem Peter Hammer Autor Chinua Achebe das Leben gerettet und welche Rolle der Verlag in Wuppertal spielt – darüber unterhält sich Ulrike Timm mit Monika Bilstein.