Per Mausklick zum Job
Eine Bewerbung kostet Zeit und Geld. Sorgsam verfasste Anschreiben, ein schlüssiger Lebenslauf, ein professionelles Passfoto. Das alles wandert dann in einer meist nicht ganz billigen Bewerbungsmappe per Post zum potenziellen Arbeitgeber. Die Onlinebewerbung soll das Verfahren einfacher, schneller und billiger machen.
E-Recruiting ist das neue Zauberwort in den Personaletagen. Dahinter verbirgt sich ein elektronischer Bewerbungsmarkt mit Jobbörsen im Internet, Stellenausschreibungen auf Firmenhomepages, Bewerbungen per E-Mail oder gleich online.
"Eine E-Mail-Bewerbung ist eigentlich nur eine digitale Version der normalen Papierbewerbung. Das heißt, alles was sie haben, den Lebenslauf, ihr Anschreiben, ihr Foto ist eingescannt und innerhalb einer E-Mail als Anhang verschickt. Onlinebewerbung stellt ihnen ein Formular zur Verfügung.
Das heißt, sie kommen auf eine Seite, wo verschiedene Felder sind, ihr Name, ihre Anschrift, ihr Lebenslauf und so weiter. Alle Angaben die sie machen, machen sie nicht im Anschreiben, nicht in Word oder einem anderen Programm, sondern direkt auf der Internetseite."
Diese Daten, sagt Christoph Stuhrmann von Stepstone, einem der Pioniere der Branche, fließen unmittelbar in die elektronische Bewerberdatenbank ein und landen direkt auf dem Bildschirm der Personalmanager. So ist das auch bei der Essener WAZ-Mediengruppe, sagt Joachim Kopatzki, Leiter des Personalmanagements.
"Wir haben heute Ausschreibungen, die wir in die Stellenportale setzten aber auch in die Printmedien, die gehen ausschließlich online. Das heißt, ich kann mich nur noch online bewerben. Wenn dann jemand uns per Post eine entsprechende Bewerbung schickt, schicken wir die komplett zurück, mit der Bitte, über das Portal sich anzumelden und dann auch die entsprechenden Angaben zu machen."
Joachim Kopatzki schätzt, dass in seinem Unternehmen inzwischen etwa 80 Prozent der Bewerbungen online erfolgen. Tendenz steigend.
"Es ist übersichtlicher, wir haben die Daten parat, wir können auch viel schneller reagieren, als wir das vorher gemacht haben, mit den üblichen Eingangsbestätigungen und so weiter.
Und was ganz wichtig ist, wenn viele Mitarbeiter im Personalbereich tätig sind, wissen alle über den Stand der jeweiligen Bewerbungsaktion Bescheid und wann immer der Bewerber sich mal telefonisch meldet, kann jeder andere auch sofort zugreifen, den Termin verschieben und so weiter. Also der Prozess ist für uns tatsächlich einfacher und transparenter."
Deshalb liegen Onlinebewerbungen voll im Trend, sagt Christoph Stuhrmann. Laut Umfragen setzten mehr als 70 Prozent der Unternehmen auf die Jobsuche per Mausklick.
"Komischerweise im Bereich Bewerber nicht. Wenn man abfragt, in welcher Art man sich am liebsten bewirbt, sind es bei 85 Prozent immer noch die Papierbewerbung mit einer schönen Mappe, wo vorne Bewerbung draufsteht, mit einem Hochglanzfoto, das oben rechts auf dem Lebenslauf klebt. Sieht toll aus, macht auch Spaß und gibt man gerne ab. Dass das vollständig an den Bedürfnissen des späteren Arbeitgebers daneben geht, das bedenken oft die Bewerber im ersten Schritt überhaupt nicht."
Das trifft auf Karolin Zaganczyk nicht zu. Die 24-jährige Wirtschaftsstudentin der Ruhruniversität Bochum steht kurz vor ihrem Abschluss und durchstöbert das Internet regelmäßig nach Stellenangeboten. Außerdem hat sie ihr Profil bei einer Online-Jobbörse hinterlegt, die den Markt nach passenden Angeboten für sie durchsucht. Immer wieder landen so Jobangebote in ihrem E-Mail-Postfach.
"Da ist Onlinebewerbung ein großes Thema, weil es für mich eine einfache Art und Weise ist, mich bei den Firmen vorzustellen. Es geht schneller. Und genau diese Hemmschwelle ist geringer, weil man jederzeit durch den Prozess geführt wird. Der Prozess selber ist eigentlich wirklich einfach. Es ist eigentlich immer ganz gut beschrieben, was man als nächsten Schritt machen muss."
Außerdem ist es billig. Teure Bewerbungsmappen und das Porto kann sie sich sparen. Gerade klickt sich Karolin Zaganczyk auf der Homepage eines Unternehmens durch die Stellenanzeigen und wird fündig.
"Und dann öffnet sich auch schon die Maske, wo alles drinsteht, was ich jetzt ausfüllen muss. Mit meiner E-Mail-Adresse, ist ja ganz wichtig, damit ich auch die Bestätigung bekomme, beziehungsweise damit die Firma auch Kontakt mit mir aufnehmen kann."
Alle Dokumente, die die Studentin ihrer Bewerbung anhängt, hat sie in einer PDF-Datei zusammengefasst, die keinesfalls größer als zwei Megabyte sein sollte.
"Ich hab natürlich mein Anschreiben sowie den Lebenslauf auf dem Computer gespeichert, und hab dann hier die Möglichkeit, das einfach hoch zu laden."
Und - ganz wichtig, bevor sie ihre Onlinebewerbung abschließt, hat sie alle Angaben noch einmal auf Rechtschreibfehler überprüft. Das machen längst nicht alle, weiß Christoph Stuhrmann von Stepstone.
"Das ist aber auch das große Problem. Man denkt Internet ist schnell, Internet ist witzig, bei E-Mails kann ich Rechtschreibfehler machen, Groß- und Kleinschreibung, Kommas brauche ich auch nicht. Das sollte man direkt vergessen.
Man will sich optimal darstellen und es ist auch ein Zeichen von Professionalität, dass man eben die Onlinebewerbung genauso Korrektur liest, genauso formuliert wie bei einer Printbewerbung."
Damit sich eine Firma schnell ein Bild über den virtuellen Bewerber machen kann, sind die Onlineformulare meist auf die zu besetzende Stelle zugeschnitten, sagt Personalmanager Joachim Kopatzki.
"Also wenn jemand sich im Verkauf bewirbt, was hat er für große Verkaufserfolge, warum möchte er sich bei der WAZ bewerben, wie sieht er seine Zukunft. All diese Dinge können wir je nach Position auch besonders ausschreiben und auch hineinstellen."
Auf eine freie Stelle bei großen Firmen bewerben sich häufig mehrere hundert Kandidaten. Die Auswahl ist entsprechend schwer und zeitraubend. Helfen sollen hier speziell Softwareprogramme, die die Angaben der Onlinebewerbungen filtern, sagt Christoph Stuhrmann.
"Sie wollen die ja vergleichen. Sie wollen sicher sein, dass von diesen 150 zehn/ fünfzehn Kandidaten zum ersten Gespräch eingeladen werden, die am Qualifiziertesten dafür sind.
Wenn sie suchen können, nach Studiendauer, nach Noten, nach Auslandsaufenthalt, wenn sie sehen können, wer hat die höchsten Office-Kenntnisse, wer hat die besten SAP-Kenntnisse und können direkt Filter auf einer Datenbank anwenden, können sie sicher sein, dass ihnen nicht zufälligerweise ein Kandidat durch die Maschen geht. Ein Kandidat, der potentiell bei ihrer Konkurrenz anfangen würde."
"Eine E-Mail-Bewerbung ist eigentlich nur eine digitale Version der normalen Papierbewerbung. Das heißt, alles was sie haben, den Lebenslauf, ihr Anschreiben, ihr Foto ist eingescannt und innerhalb einer E-Mail als Anhang verschickt. Onlinebewerbung stellt ihnen ein Formular zur Verfügung.
Das heißt, sie kommen auf eine Seite, wo verschiedene Felder sind, ihr Name, ihre Anschrift, ihr Lebenslauf und so weiter. Alle Angaben die sie machen, machen sie nicht im Anschreiben, nicht in Word oder einem anderen Programm, sondern direkt auf der Internetseite."
Diese Daten, sagt Christoph Stuhrmann von Stepstone, einem der Pioniere der Branche, fließen unmittelbar in die elektronische Bewerberdatenbank ein und landen direkt auf dem Bildschirm der Personalmanager. So ist das auch bei der Essener WAZ-Mediengruppe, sagt Joachim Kopatzki, Leiter des Personalmanagements.
"Wir haben heute Ausschreibungen, die wir in die Stellenportale setzten aber auch in die Printmedien, die gehen ausschließlich online. Das heißt, ich kann mich nur noch online bewerben. Wenn dann jemand uns per Post eine entsprechende Bewerbung schickt, schicken wir die komplett zurück, mit der Bitte, über das Portal sich anzumelden und dann auch die entsprechenden Angaben zu machen."
Joachim Kopatzki schätzt, dass in seinem Unternehmen inzwischen etwa 80 Prozent der Bewerbungen online erfolgen. Tendenz steigend.
"Es ist übersichtlicher, wir haben die Daten parat, wir können auch viel schneller reagieren, als wir das vorher gemacht haben, mit den üblichen Eingangsbestätigungen und so weiter.
Und was ganz wichtig ist, wenn viele Mitarbeiter im Personalbereich tätig sind, wissen alle über den Stand der jeweiligen Bewerbungsaktion Bescheid und wann immer der Bewerber sich mal telefonisch meldet, kann jeder andere auch sofort zugreifen, den Termin verschieben und so weiter. Also der Prozess ist für uns tatsächlich einfacher und transparenter."
Deshalb liegen Onlinebewerbungen voll im Trend, sagt Christoph Stuhrmann. Laut Umfragen setzten mehr als 70 Prozent der Unternehmen auf die Jobsuche per Mausklick.
"Komischerweise im Bereich Bewerber nicht. Wenn man abfragt, in welcher Art man sich am liebsten bewirbt, sind es bei 85 Prozent immer noch die Papierbewerbung mit einer schönen Mappe, wo vorne Bewerbung draufsteht, mit einem Hochglanzfoto, das oben rechts auf dem Lebenslauf klebt. Sieht toll aus, macht auch Spaß und gibt man gerne ab. Dass das vollständig an den Bedürfnissen des späteren Arbeitgebers daneben geht, das bedenken oft die Bewerber im ersten Schritt überhaupt nicht."
Das trifft auf Karolin Zaganczyk nicht zu. Die 24-jährige Wirtschaftsstudentin der Ruhruniversität Bochum steht kurz vor ihrem Abschluss und durchstöbert das Internet regelmäßig nach Stellenangeboten. Außerdem hat sie ihr Profil bei einer Online-Jobbörse hinterlegt, die den Markt nach passenden Angeboten für sie durchsucht. Immer wieder landen so Jobangebote in ihrem E-Mail-Postfach.
"Da ist Onlinebewerbung ein großes Thema, weil es für mich eine einfache Art und Weise ist, mich bei den Firmen vorzustellen. Es geht schneller. Und genau diese Hemmschwelle ist geringer, weil man jederzeit durch den Prozess geführt wird. Der Prozess selber ist eigentlich wirklich einfach. Es ist eigentlich immer ganz gut beschrieben, was man als nächsten Schritt machen muss."
Außerdem ist es billig. Teure Bewerbungsmappen und das Porto kann sie sich sparen. Gerade klickt sich Karolin Zaganczyk auf der Homepage eines Unternehmens durch die Stellenanzeigen und wird fündig.
"Und dann öffnet sich auch schon die Maske, wo alles drinsteht, was ich jetzt ausfüllen muss. Mit meiner E-Mail-Adresse, ist ja ganz wichtig, damit ich auch die Bestätigung bekomme, beziehungsweise damit die Firma auch Kontakt mit mir aufnehmen kann."
Alle Dokumente, die die Studentin ihrer Bewerbung anhängt, hat sie in einer PDF-Datei zusammengefasst, die keinesfalls größer als zwei Megabyte sein sollte.
"Ich hab natürlich mein Anschreiben sowie den Lebenslauf auf dem Computer gespeichert, und hab dann hier die Möglichkeit, das einfach hoch zu laden."
Und - ganz wichtig, bevor sie ihre Onlinebewerbung abschließt, hat sie alle Angaben noch einmal auf Rechtschreibfehler überprüft. Das machen längst nicht alle, weiß Christoph Stuhrmann von Stepstone.
"Das ist aber auch das große Problem. Man denkt Internet ist schnell, Internet ist witzig, bei E-Mails kann ich Rechtschreibfehler machen, Groß- und Kleinschreibung, Kommas brauche ich auch nicht. Das sollte man direkt vergessen.
Man will sich optimal darstellen und es ist auch ein Zeichen von Professionalität, dass man eben die Onlinebewerbung genauso Korrektur liest, genauso formuliert wie bei einer Printbewerbung."
Damit sich eine Firma schnell ein Bild über den virtuellen Bewerber machen kann, sind die Onlineformulare meist auf die zu besetzende Stelle zugeschnitten, sagt Personalmanager Joachim Kopatzki.
"Also wenn jemand sich im Verkauf bewirbt, was hat er für große Verkaufserfolge, warum möchte er sich bei der WAZ bewerben, wie sieht er seine Zukunft. All diese Dinge können wir je nach Position auch besonders ausschreiben und auch hineinstellen."
Auf eine freie Stelle bei großen Firmen bewerben sich häufig mehrere hundert Kandidaten. Die Auswahl ist entsprechend schwer und zeitraubend. Helfen sollen hier speziell Softwareprogramme, die die Angaben der Onlinebewerbungen filtern, sagt Christoph Stuhrmann.
"Sie wollen die ja vergleichen. Sie wollen sicher sein, dass von diesen 150 zehn/ fünfzehn Kandidaten zum ersten Gespräch eingeladen werden, die am Qualifiziertesten dafür sind.
Wenn sie suchen können, nach Studiendauer, nach Noten, nach Auslandsaufenthalt, wenn sie sehen können, wer hat die höchsten Office-Kenntnisse, wer hat die besten SAP-Kenntnisse und können direkt Filter auf einer Datenbank anwenden, können sie sicher sein, dass ihnen nicht zufälligerweise ein Kandidat durch die Maschen geht. Ein Kandidat, der potentiell bei ihrer Konkurrenz anfangen würde."