PEN Deutschland würdigt verstorbene iranische Autorin Shiva Aristoui

Im Iran zählte Shiva Aristoui zu den wichtigsten literarischen Stimmen - jetzt ist die Romanautorin und Dichterin gestorben. Das gab das PEN-Zentrum Deutschland bekannt. Den Angaben zufolge starb Shiva Aristoui am 7. Mai im Alter von 64 Jahren. Iranische Medien hätten einen Suizid vermutet, für den es aber keine offizielle Bestätigung gebe. Das PEN-Zentrum würdigte Aristoui als mutige Autorin und "kluge Beobachterin menschlicher Wirklichkeit“. Shiva Aristoui galt als entschiedene Verteidigerin der Meinungsfreiheit. 1994 gehörte sie zu den Unterzeichnern einer Erklärung von 134 iranischen Autoren, die öffentlich gegen Zensur und für die Freiheit der Literatur protestierten. In Interviews sprach die in Teheran geborene Autorin, die auch als Dozentin und Übersetzerin tätig war, offen über die schwierige Situation von Schriftstellerinnen nach der Islamischen Revolution. Aristouis nicht ins Deutsche übersetzten Bücher thematisieren das Leben im Iran, dazu gehören die Erzählbände „Ich kam zum Tee mit meiner Tochter“ und „Mondlicht“ sowie die Romane "Opium“ und "Der Himmel ist nicht leer“.