PEN Berlin kündigt Demo in Klütz wegen abgesagtem Friedman-Auftritt an

    Michel Friedmann, Publizist, spricht bei der Verleihung des Deutschen Nationalpreises 2024. Er steht auf einer Bühne und hält eine Rede.
    Der Publizist Michel Friedman sprach in Anbetracht der Gründe für die Absage von einer "peinlichen Heuchelei". © picture alliance / dpa / Christoph Soeder
    Wegen der Ausladung des Publizisten Michel Friedman von einer Veranstaltung in Klütz in Mecklenburg-Vorpommern hat der PEN-Berlin eine Demonstration angemeldet. Das teilte der Landkreis Nordwestmecklenburg mit. Bei der Kundgebung am Montagnachmittag in Klütz soll will die Autorenvereinigung nach eigenen Angaben ein Zeichen für den freien Diskurs setzen. Friedman sollte im Oktober 2026 im Literaturhaus "Uwe Johnson" über Demokratie sprechen. Der Bürgermeister der Stadt, Mevius, habe Sorge, dass rechte Störer oder Hamas-Sympathisanten protestieren könnten. So erklärte der Leiter des Literaturhauses, Oliver Hintz, der Deutschen Presse-Agentur die Absage. Jürgen Mevius selbst widersprach dieser Darstellung gegenüber der dpa. Er nannte stattdessen finanzielle Gründe. Mecklenburg-Vorpommerns Kulturministerin Martin von der SPD erklärte, die Diskussion gebe "Anlass zu großer Sorge". Der Grünen-Politiker und Vizepräsident des Bundestags, Nouripur, schrieb auf X, die Ausladung Friedmans sei "skandalös". Friedman selbst sprach in einem Interview mit dem NDR von einer "peinlichen Heuchelei".