Pegida in Dresden

Symbolischer Galgen für Merkel und Gabriel

"Pegida" in Dresden: Symbolischer Galgen für Merkel und Gabriel.
"Pegida" in Dresden: Symbolischer Galgen für Merkel und Gabriel. © Deutschlandradio / Nadine Lindner
Von Nadine Lindner  · 13.10.2015
Der Ton wird rauer bei Pegida. Das war am Montagabend nicht unbedingt an den Reden von Lutz Bachmann oder Tatjana Festerling zu hören. Es war vielmehr ein kleiner Galgen, den ein Teilnehmer zur Demonstration mitgebracht hatte.
An dem Holzgestell baumelten Stricke und ein zwei Schilder: reserviert für Gabriel und reserviert für Merkel. Den kompletten Demonstrationszug über war der Galgen zu sehen, wurde durch die Straßen Dresdens getragen. Ein Polizeisprecher sagte, dass die Staatsanwaltschaft heute prüfen muss, ob dies strafrechtlich relevant sei.
Ein Tweet des Deutschlandradio-Landesstudios hatte am Montagabend in den sozialen Netzwerken ein breites Echo ausgelöst.
Pegida-Organisator Lutz Bachmann griff auf scharfe Rhetorik zurück. Er warf der Bundesregierung vor, mit ihrer Flüchtlingspolitik einen Bürgerkrieg in Europa zu führen.
Rednerin Tatjana Festerling äußerte sich scharf gegen Migranten:
"Fremde in unserem Land, die auf Feldbetten herumgammeln, die randalieren ... Merkel hat aus Deutschland ein riesiges Dschungelcamp gemacht."
Zudem forderte Festerling den Austritt Sachsens aus dem Staatsgebiet der Bundesrepublik. Das Bundesland könne sich so besser vor Einwanderern schützen:
"Die Sezession. Der Freistaat Sachsen und das sächsische Volk haben das Recht auf Eigenstaatlichkeit."
In der kommenden Woche hat Pegida den ersten Jahrestag. Vor dem Hintergrund der steigenden Flüchtlingszahlen verzeichnet die Bewegung Zulauf. Gestern waren nach Beobachtern der Gruppe "durchgezählt" ungefähr 9000 Menschen dabei. Mehrere Hundert Menschen demonstrierten in Dresden für Weltoffenheit.

Bachmann und die Galgen

Nach der Veranstaltung warf Lutz Bachmann auf seiner Facebook-Seite der Presse "unfassbare Übertreibung" bei der Berichterstattung vor. "Unter Zuhilfenahme von vorsätzlich verfälschendem Fotoschnitt seitens der ‪#‎Lügenpresse‬" werde ein falsches Bild vermittelt.
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