Paulskirche soll nationale Demokratie-Lernstätte werden

Die Frankfurter Paulskirche soll zu einer nationalen "Lernstätte der Demokratie" werden. Das geht aus den Vorschlägen einer Expertenkommission hervor, die Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Freitag in Berlin entgegennahm. Der Bundespräsident forderte dabei eine spürbare Aufwertung der Paulskirche, die bisher meist nur für besondere Preisverleihungen und Festakte genutzt wird. "Gerade in einer Zeit, in der Freiheit und Demokratie von innen und außen wieder stärker unter Druck geraten, sollten wir das Potenzial der Paulskirche noch stärker nutzen", betonte Steinmeier. Sie könne zusammen mit dem in der Nähe geplanten "Haus der Demokratie" zu einem bundesweit beachteten Ort werden, der die Vermittlung von historischem Wissen, politischer Bildung und demokratischer Debatte verbinde. "Ein Ort, der uns daran erinnert, wie mühsam und verletzlich Freiheit und Demokratie sind, der uns aber zugleich Mut macht, unser Schicksal immer wieder selbst in die Hand zu nehmen und es niemals wieder Autokraten und Extremisten zu überlassen", so der Bundespräsident. Am 18. Mai 1848 trat in der Paulskirche die Nationalversammlung zusammen, das erste gesamtdeutsche Parlament. Das 175-jährige Jubiläum wird in den kommenden Wochen mit zahlreichen Veranstaltungen in Frankfurt gefeiert.