Patrice

Vom Internatsschüler zum Reggae-Star

Der Sänger Patrice vor dem Deutschlandradio-Funkhaus in Berlin
Der Sänger Patrice vor dem Deutschlandradio-Funkhaus in Berlin © Deutschlandradio/Maurice Wojach
04.10.2016
Patrice gehört zu den erfolgreichsten Reggae-Sängern Deutschlands. Jetzt sein neues Album "Life's Blood" erschienen. Darüber und über seine wilde Kindheit haben wir mit ihm in der "Tonart" gesprochen.
Patrice Babatunde Bart-Williams - so heißt er mit vollem Namen, doch bekannt ist er einfach unter Patrice. Mittlerweile gehört er zu den erfolgreichsten Reggae-Sängern Deutschlands, seine Alben erreichten allesamt die oberen Regionen der hiesigen Charts und wurden auch im Ausland gefiert, wo Patrice regelmäßig auf Tournee ist.
Geboren wurde Patrice 1979 in Kerpen in der Nähe von Köln. Sein Vater war Schriftsteller, Filmemacher und Oppositioneller aus Sierra Leone. Und auch Patrice hat sich immer wieder politisch engagiert und geäußert, er war Mitglied der antirassistischen Musikerinitiative "Brother's Keepers" und veröffentlichte 2008 einen Song gegen die Politik des ehemaligen US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush.

"Die Mitte muss sich stärker positionieren"

Es sei wichtig, deutlich Stellung zu beziehen, sagt Patrice im Deutschlandradio Kultur. "Man ist ja oft diplomatisch und positioniert sich nicht so gerne, weil man eventuell falsch liegt." Er glaubt, dass dies zum aktuellen politischen Klima beigetragen habe. "Ich glaube, dass die Mitte sich stärker positionieren muss und mehr Mut haben sollte".
Die Ausländerfeindlichkeit, die momentan in vielen Ländern zu beobachten sei, bedauert Patrice und sagt: "Ich wünsche mir, dass es das letzte Aufbäumen von so einer Krankheit ist, bevor sie dann komplett eingeht."

"Als Kind war ich superwild"

Aufbegehrt hat Patrice aber schon lange vor seiner Reggae-Karriere, schon als Kind sei er "superwild" gewesen. Von besonders rebellischer Seite zeigte sich der Reggae-Star dann auch in seiner Zeit als Schüler im renommierten Internat Salem, für das er ein Stipendium bekommen hatte. Dort habe er viel Unfug gemacht, weshalb er letztenendes geflogen sei - "aber es hat Spaß gemacht".

Patrice: Life's Bloode
Supow Music (Groove Attack)

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