„Parteigänger in doppelter Hinsicht“

Der 72-jährige Theaterkritiker Peter Iden ("Frankfurter Rundschau") sieht das deutsche Sprechtheater gegenwärtig im Niedergang, ja Absturz begriffen: „Ich sehe das vor allen Dingen realisiert in Defiziten, die das Theater zeigt im Umgang mit Dichtung, mit Literatur“, sagte Iden im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur.
„Ich glaube aber, dass im Zentrum der Aufgaben des Theaters das Erzählen steht, die Erzählung steht. (...) Ich sehe, dass nicht alle natürlich, aber sehr viele Theater sehr leichtfertig umgehen mit dem, was ihnen aus der Tradition zugewachsen ist. (...) Die Schauspieler werden in vielen Aufführungen heute von Wien bis Hamburg und auch bis Berlin häufig benutzt als Requisiten und nicht als Mitschöpfer eines dichterischen Textes.“

Eine Sammlung von Theaterkritiken Peter Idens von 1962 bis heute ist unter dem Titel „Der verbrannte Schmetterling“ in der Europäischen Verlagsanstalt erschienen. „Ich habe mich immer als ein Parteigänger in doppelter Hinsicht betrachtet“, sagt Peter Iden: nämlich ein Parteigänger des Publikums einerseits, des Theaters andererseits.

Das vollständige Gespräch mit Peter Iden können Sie bis zum 27. Mai 2011 in unserem Audio-on-Demand-Angebot als MP3-Audio hören.