Papst erhält italienischen Journalistenpreis und fordert mehr Verantwortung

    Papst Franziskus spricht an Bord seines Flugzeugs mit Journalisten
    Bei der Preisverleihung zählte der 86jährige die vier Sünden des Journalismus auf, die schlimmste sei: Desinformation. © imago images / Independent Photo Agency Int. / VATICAN MEDIA / Joyce Mesquita
    Papst Franziskus ist mit dem italienischen Journalismuspreis "e giornalismo" ausgezeichnet worden. Bei der Verleihung rief er die Journalisten zu verantwortungsvollerer Berichterstattung auf, besonders angesichts des Krieges in der Ukraine. Er hoffe, dass den Stimmen von Frieden, Dialog und Diplomatie Raum gegeben werde. Außerdem zählte der 86jährige vier Sünden des Journalismus auf: Desinformation, Verleumdung, Diffamierung und Skandalisierung, wobei Desinformation der bedeutendste Fehler des Journalismus sei. Die Informationsgesellschaft dürfe sich nicht in eine Desinformationsgesellschaft verwandeln. Der Preis "e giornalismo" wird seit 1995 üblicherweise an italienische Medienschaffende verliehen. Papst Franziskus setze seine Stimme mutig für Dialog und Frieden ein, erklärten die Initiatoren. Der Papst akzeptiert nur selten Preise, wie er bei der Verleihung selbst anmerkte. Schon als Erzbischof von Buenos Aires habe er viele Auszeichnungen ausgeschlagen. Entgegengenommen hat der Argentinier unter anderem im Mai 2016 den Aachener Karlspreis für Verdienste um Europa.