Palastorchester startet Tournee

"Wir machen keine Nostalgieshow"

Sänger Max Raabe kommt am 24.06.2015 in Berlin im Schloss Bellevue zu einem Staatsbankett zu Ehren der britischen Königin. Die Queen und ihr Mann halten sich zu ihrem fünften Staatsbesuch in Deutschland auf. Foto: Michael Kappeler/dpa | Verwendung weltweit
Der Sänger Max Raabe geht mit dem Palastorchester auf Tournee © Michael Kappeler/dpa
Max Raabe im Gespräch mit Haino Rindler |
Das Palastorchester von Max Raabe startet in Hoyerswerda zu seiner neuen Tournee "Das hat mir noch gefehlt". Die Wünsche des Publikums haben das Programm maßgeblich inspiriert, sagt Raabe vor dem Start der Tour, die bis Juli läuft.
"Wir haben in all den Jahren 600 Titel zusammengetragen", sagte Max Raabe, Gründer und Leiter des Palastorchesters in Berlin im Deutschlandradio Kultur. Die Musiker stellten nun ihr ganzes Repertoire auf ihre Homepage, damit ihre Fans ihre liebste Schlager auswählen konnten. "Das war sehr spannend", sagte Raabe. Das Ergebnis habe das Orchester dann für die Konzerttournee in Form eines "Best of Palastorchester" umgesetzt. "Wir haben uns davon sehr inspirieren lassen." Verblüffend sei vor allem gewesen, dass der Song "La mer" auf dem ersten Platz gelandet sei, den das Palastorchester noch nie in Deutschland gespielt habe, sondern nur in Frankreich. Der französische Schlager ist nun erstmals auf der Tournee auch in Deutschland zu hören.

Klangidealen folgen

"Ich bin sehr orthodox", sagte Raabe über seine Liebe zu den Klassikern. "Ich finde, diese Musik der 20er und 30er Jahre ist am stärksten, wenn man sie in den Original-Orchestrierungen aufführt." Da sei er sehr penibel und wolle das so übernehmen, wie es in der damaligen Zeit gespielt wurde. "Das macht mir auch Spaß, diesen Klangidealen so zu folgen." Ganz anders sei das bei Stücken, die er mit Annette Humpe selber schreibe. "Da muss dann Pop rein, weil sonst wäre das ja nachgemachte 20er Jahre Musik." Dazu passe dann ein moderner Beat, der das trage. "Da entsteht etwas Neues und etwas Spannendes."

Musik in die Gegenwart tragen

Richtige Vorbilder habe er nicht, sagte Raabe. "Das ist so die Mischung aus all dem, was in der Zeit entstanden ist." Der Reiz liege darin, die Musik in die Gegenwart zu tragen. "Wenn auch die Originalorchestrierung und Instrumentierung da ist, versuchen wir ja nichts zu imitieren", sagte der Musiker. "Aber wir machen keine Nostalgieshow."

Das Palastorchester von Max Raabe tourt bis Juli 2017 durch Deutschland. Die Termine finden sich hier

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