"Palast des Volkes" auf Reisen

Martin Roth im Gespräch mit Eckhard Roelcke · 17.11.2011
In der Bundeskunsthalle Bonn ist ab Freitag das weltweit führende Museum für Kunst und Design, das Londoner Victoria and Albert Museum (V&A), zu Gast. Martin Roth, der neue Leiter des V&A, ist davon überzeugt, dass man die Ursprungsidee seines Museums als Besucher in Bonn gut erleben kann.
"Das Museum stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, ist ein Kind der Weltausstellung, war von Anfang an sehr groß gedacht", beschreibt Roth die Entstehung des V&A. Indem die Gründer und Macher einfach auf ganz hervorragende Art auf die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse ihrer Zeit reagiert hätten, sei damit "eine neue Museumsgattung geboren worden, die bis heute höchst lebendig ist".

Das Gründungs-Motto des Museums, ein "großes offenes Schulbuch" sein zu wollen, könne man ruhig wörtlich nehmen. Das V&A, das sein Amtsvorgänger einmal als "Palast des Volkes" bezeichnet habe, zog Menschenmassen an, weil es eine bis dahin nicht vorhandene Attraktivität hatte. Die Einrichtung eines Museumsrestaurants und eines Museumsshops seien zum Beispiel Errungenschaften des Londoner V&A.

Für die Ausstellung "Art and Design for All. The Victoria and Albert Museum" hat das Londoner Museum zum ersten Mal in seiner Geschichte über 400 Objekte verliehen. Der Schwerpunkt der Schau sind Möbel, Keramik, Porzellan, Textilien, Skulpturen und Schmuck aus dem 19. Jahrhundert. Einige Stücke stammen aus Indien, China, Japan und dem Mittleren Osten.

Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.

Sie können das vollständige Gespräch mit Michael Roth mindestens bis zum 17.4.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.

Service:
Die Ausstellung "Art and Design for All. The Victoria and Albert Museum" ist bis zum 15.4.2012 in der Bundeskunsthalle in Bonn zu sehen.