Packende Bilder aus dem Weltall

Von Jörg Schieb |
Der im Netz abrufbare Film "First Orbit" dokumentiert Juri Gagarins Weltraumflug vor 50 Jahren - spannend und bildgewaltig. Und wer vom Thema Raumfahrt nicht genug bekommt, der kann sich das Querflötenkonzert einer NASA-Astronautin anschauen.
springhin.de/firstorbit: In 108 Minuten einmal um die Welt

Historische Tonaufnahmen. Wir hören Juri Gagarin, den ersten Kosmonauten, bei seiner Erdumrundung. Am 12. April 1961, vor genau 50 Jahren, war das. Da ist zum ersten Mal ein Mensch ins Weltall geflogen – und anschließend gesund und lebendig wieder zurück.

Unter www.springhin.de/firstorbit gibt es einen 100 Minuten langen Film zu sehen, "First Orbit" heißt er, der in beeindruckenden, packenden, fesselnden Bildern die Erdumrundung von Juri Gagarin nachzeichnet. Dabei werden originale Tonaufnahmen, in erster Linie Funkgespräche, mit historischen und aktuellen Bildern kombiniert. Das Ergebnis: Eine spannende, eine bildgewaltige, packende Dokumentation.

Der Film ist in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumbehörde ESA und den Astronauten der Internationalen Raumstation ISS entstanden. Regisseur Chris Riley ist es gelungen, die Stimmung von damals perfekt mit faszinierenden, aktuellen Bildern der Erde zu kombinieren. "First Orbit" bietet wirklich atemberaubende Ansichten der Erde, gedreht vom Astronauten Paolo Nespoli, digital und hochauflösend.

Chris Riley hat versucht, die Erdumrundung Gagarins exakt nachzuzeichnen. Wer sich den Film anschauen will, sollte etwas Zeit einplanen: Eine Stunde, 40 Minuten – aber die vergehen wie im Flug.


springhin.de/spacemusik: Flötenduett im Weltraum

Astronautin Cady Coleman spielt Querflöte - und die ganze Welt steht Kopf. Nicht nur, weil Cady Coleman wirklich sehr schön Querflöte spielt, sondern weil sie das gelegentlich sogar im Weltall macht. Und dabei eben auch, irgendwie, auf dem Kopf steht.

Unter www.springhin.de/spacemusik kann sich davon jeder leicht selbst überzeugen. Hier ist ein zweieinhalbminütiges Video zu sehen. NASA-Astronautin Cady Coleman spielt Querflöte, zu Ehren des 50. Jahrestags der ersten Erdumrundung von Juri Gagarin.

Es ist aber ein Flötenduett. Mit ihr spielt Musiker und Jethro-Tull-Legende Ian Anderson. Er auf der Erde – sie im Weltall. Hübsche Idee, bewegend inszeniert.

Das Flötenduett ist nur eins von unzähligen Videos auf der Webseite der Nasa. Das Multimedia-Archiv ist reich bestückt, es gibt viele spannende Fundsachen. Täglich kommen neue Videos dazu, mit Statusberichten von der Raumstation ISS zum Beispiel, mit Videos, in denen die Astronauten vorgestellt oder die Expeditionen genauer beleuchtet werden. Durch die Bank gut gemacht und interessant.

Auch spannende Lehrfilme gibt es hier, über Physik, Raumfahrt, Technologie. Die NASA stellt aktuelle Forschungsergebnisse vor und macht den Besucher mit Forschungszielen vertraut. Anschaulich und verständlich – allerdings in englischer Sprache. Es gibt jedenfalls jede Menge packender Bilder und ergreifender Momente, nicht nur, wenn Cady Coleman ihre Querflöte spielt.


www.synestesia.com: So klingen Gemälde

So klingt das, wenn man ein Gemälde hörbar macht – in dem Fall ein Gemälde, das Regen zeigt und schlicht "Rain" heißt. Sieben von Helena Kääriäinen in Wasserfarbe gemalte Bilder wurden auf diese Weise für eine Ausstellung in Turka, Finnland, in eine akustische Hörlandschaft verwandelt. Nicht von einem Orchester, nicht von einem Komponisten, sondern von einem Computerprogramm.

Unter www.synestesia.com kann sich jeder die Bilder anschauen und die erzeugten Klangwelten anhören.

Gemacht wird die Musik von einer speziellen Software, die Farben und Formen in einem Bild analysiert und daraus harmonische, sehr angenehme Musik erzeugt. Jedes Bild klingt anders, hat eine eigene, ganz individuelle Stimmung.

Man braucht nicht mal einen Computer, um solche Hörbilder zu erzeugen: Mit einer speziellen App für Android-Handys lässt sich auch unterwegs Musik erzeugen, mit der Kamera im Smartphone. Einfach die App starten, danach hat man fünf Sekunden Zeit, das passende Motiv auszuwählen. Und nach dem automatischen Auslösen dauert es noch mal fünf Sekunden, bis die Musik erzeugt ist. 30 Sekunden lang kann man hören, was man vorher im Sucher gesehen hat.

Auf der Webseite synthesia.com gibt es nicht nur mehr Infos über die Hintergründe, sondern vor allem auch noch jede Menge mehr Beispiele. Musik aus Bildern: Ein kleiner, aber durchaus interessanter Trend im Web.