Opern-Welt

Kampf der Primadonnen

Simone Kermes als Fiordiligi in einer Szene aus Mozarts "Così fan tutte", 2013 in Moskau.
Simone Kermes als Fiordiligi in einer Szene aus Mozarts "Così fan tutte", 2013 in Moskau. © picture alliance / dpa / Vladimir Fedorenko
Von Claudia Dasche · 18.07.2014
Rivalitäten auf der Bühne sind nicht selten. Die Streitigkeiten zwischen Faustina Bordoni und Francesca Cuzzini im Jahr 1727 aber sind legendär. Die Sopranistin Simone Kermes nimmt sie als Ausgangspunkt für ihr neues Album "Rival Queens". Unsere Musikredakteurin Claudia Dasche hat mit der Leipzigerin gesprochen.
Übelste Beschimpfungen und sogar Tätlichkeiten: Bei der Aufführung von Giovanni Battista Bononcinis Oper "Astianatte" kommt es 1727 im Londoner King's Theatre zum Eklat. Noch auf der Bühne kriegen sich die beiden Diven Bordoni und Cuzzini in die Haare.
Der Zwist der beiden Rivalinnen geht ein in die Musikgeschichte, und er eignet sich hervorragend zu Legendenbildung. Was wirklich dran ist am Zickenkrieg? Darüber gibt es heute verschiedene Ansichten.
Simone Kermes: "Natürlich weiß man nicht, was wirklich abgelaufen ist. In den Schriften, wo für beide Sängerinnen geschrieben wurde, von Händel, ist es wirklich so, dass Händel für beide Sängerinnen die gleiche Arien-Anzahl schreiben musste, und sie waren auch so abgewechselt, dass jede eigentlich zum Zuge kam. Wahrscheinlich gab es schon solche Reibereien."
Die Leipziger Barock-Sopranistin Simone Kermes fühlt auf ihrer CD "Rival Queens" dem damaligen Primadonnen-Neid nach. Als singende "Kontrahentin" hat sie sich Vivica Genaux zur Seite geholt.