Oper in deutschen Ländern
Nicht geliebt zu werden: welch größere narzisstische Kränkung lässt sich denken? Das weiß Jago, der nicht beförderte Fähnrich des Generals Otello, der soeben selbst eine solche Kränkung erfahren hat, genau. Bestens kennt er die Schliche der Intrige, weiß, wie man Verdacht nährt, erweist sich als Kenner des hinterlistigen Machtkalküls. Als Virtuose und Archetypus der Machtpolitik ist er zugleich das Ferment, das dem verhassten schwarzen Vorgesetzten die Eifersucht, das »Scheusal mit den grünen Augen« in die Seele dringen lässt.
Bei Verdi und seinem kongenialen Librettisten Arrigo Boito werden die Züge des Widersachers ins Satanische ausgeweitet. Nie zuvor in der Geschichte des Musikdramas hat das genuin Böse sich einen solchen blasphemischen Ausdruck verschafft wie in der großen Credo-Arie des Jago: »Ich glaube an einen grausamen Gott, der mich geschaffen hat.« Auch Otellos Frau Desdemona, das Opfer in dieser wohl tiefgründigsten Eifersuchtstragödie, erfährt in der Oper als diametraler Gegensatz zum Bösen eine solche Erhöhung. Zerrissen steht der Titelheld zwischen solchen Extremen.
Das Alterswerk, entstanden nach einer gut zehnjährigen Stagnation des Opernschaffens, erfuhr mit "Otello" einen unvergleichbaren Anfang. Neu war das schon gleich in der Sturmszene des Anfangs zu hörende expressive Klangbild, neu die Tuttiausbrüche des Orchesters, neu die dichte musikdramaturgische Konzentration auf die Szene, neu aber auch jene traurige lyrische Farbe, die dem so tief berührenden Gebet der jungen Frau kurz vor ihrer Ermordung eignet.
www.oper-frankfurt.de
Oper in deutschen Ländern
Oper Frankfurt
Aufzeichnung der Premiere vom 4.12.11
Giuseppe Verdi
Otello
Drama lirico in vier Akten
Libretto: Arrigo Boito
Otello – Carlo Ventre, Tenor
Jago - Marco Vratogna, Bariton
Desdemona – Elza van den Heever, Sopran
Emilia – Claudia Mahnke, Alt
Cassio – Teodor Ilincai, Tenor
Rodrigo - Simon Bode, Tenor
Lodovico – Thorsten Grümbel, Bass
Montano – Franz Mayer, Bass
Ein Herold – Kihwan Sim, Bass
Chor und Kinderchor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Leitung: Sebastian Weigle
nach dem 2. Akt ca. 20:20 Uhr Nachrichten
Das Alterswerk, entstanden nach einer gut zehnjährigen Stagnation des Opernschaffens, erfuhr mit "Otello" einen unvergleichbaren Anfang. Neu war das schon gleich in der Sturmszene des Anfangs zu hörende expressive Klangbild, neu die Tuttiausbrüche des Orchesters, neu die dichte musikdramaturgische Konzentration auf die Szene, neu aber auch jene traurige lyrische Farbe, die dem so tief berührenden Gebet der jungen Frau kurz vor ihrer Ermordung eignet.
www.oper-frankfurt.de
Oper in deutschen Ländern
Oper Frankfurt
Aufzeichnung der Premiere vom 4.12.11
Giuseppe Verdi
Otello
Drama lirico in vier Akten
Libretto: Arrigo Boito
Otello – Carlo Ventre, Tenor
Jago - Marco Vratogna, Bariton
Desdemona – Elza van den Heever, Sopran
Emilia – Claudia Mahnke, Alt
Cassio – Teodor Ilincai, Tenor
Rodrigo - Simon Bode, Tenor
Lodovico – Thorsten Grümbel, Bass
Montano – Franz Mayer, Bass
Ein Herold – Kihwan Sim, Bass
Chor und Kinderchor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Leitung: Sebastian Weigle
nach dem 2. Akt ca. 20:20 Uhr Nachrichten