Oper in deutschen Ländern
Rund 400 Jahre alt ist sie und hundertmal totgesagt: die Oper. Obwohl im Radio das visuelle Element fehlt, haben wir sie immer wieder ins Programm genommen, denn wir glauben daran: die Oper ist radiotauglich! Im vorigen Jahr starteten wir die Serie "Oper in deutschen Ländern" – von großen und kleinen Bühnen bringen wir Raritäten, Wiederentdeckungen, Erstaufführungen und natürlich die "große" Oper. Wir wollen damit auch ein Bild von der Vielfältigkeit der deutschen Opernszene vermitteln und beweisen, dass vor allem auch die kleineren Häuser erstaunliches Potential haben. Unterstützt werden wir bei diesem Mammutvorhaben von den Kollegen der ARD.
Zweiundzwanzigstes Projekt dieser Reihe ist die Oper "Amadis des Gaules" von Johann Christian Bach aus dem Nationaltheater Mannheim.
Der diabolische Arcalaus hat sein Leben dem Hass verschrieben: Im Zeichen der Rache führt er einen Kampf gegen die Liebe und gegen die "Schwachheit" des Gefühls. Seine Schwester Arcabonne wird in diesen dämonischen Krieg gegen Amor hineingerissen und geht daran zugrunde, weil sie in Amadis unglücklich den Mörder ihres anderen Bruders liebt.
Johann Christian Bachs Oper liegt ein Text von Alphonse Denis Marie de Vismes nach dem Libretto von Philippe Quinault für Lullys Oper Amadis zugrunde. Der Stoff entstammt dem im höfischen Frankreich ungeheuer populären Ritterroman Amadis von Gallien. Im Fokus der Oper steht allerdings weniger die Tapferkeit des Helden, als vielmehr der Widerstreit antiaufklärerisch-okkulter Kräfte mit utopischen Ideen von Liebe und Freiheit, deren Durchsetzung allerdings einer guten Gottheit bedarf.
Als Bach 1778/79 an diesem Auftragswerk für Paris schrieb, war er bereits in den letzten Jahren eines kosmopolitischen Lebens. Der jüngste Sohn Johann Sebastian Bachs war nach seinem Durchbruch als Opernkomponist in Italien nach London übergesiedelt und zählte auch den kurfürstlichen Mannheimer Hof zu seinen Auftraggebern ("Temistocle" 1772 und "Lucio Silla" 1774). Von Mozart Zeit seines Lebens sehr verehrt, findet sich in dessen Werk der prägende Einfluss von Bachs Kompositionsstil, und ein deutlicher Weg führt von "Amadis des Gaules" zur "Zauberflöte". Mit Bachs letzter und zugleich einziger französischer Oper steht in dieser Spielzeit wieder ein kaum gespieltes und neu zu entdeckendes Werk aus dem Kreis der Mannheimer Schule auf dem Spielplan.
www.nationaltheater-mannheim.de
Oper in deutschen Ländern
Nationaltheater Mannheim
Aufzeichnung vom 9.12.2009
Johann Christian Bach
"Amadis des Gaules", Tragédie lyrique
Libretto von Alphonse-Denis-Marie de Vismes du Valgay
nach Philippe Quinault
Maximilian Schmitt - Amadis
Cornelia Ptassek - Oriane
Marie-Belle Sandis - Arcabonne
Thomas Berau - Arcalaus
Katrin Wagner - Urgande
Antje Bitterlich - 1. Choryphée
Katrin Wagner - 2. Choryphée
Johannes Wimmer - L'Ombre d'Ardan Canil
Pei-Ying Lee- La Discorde
Jun-Ho Lee - La Haine
Chor des Nationaltheaters Mannheim
Orchester des Nationaltheaters Mannheim
Leitung: Reinhard Goebel
ca. 20 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Der diabolische Arcalaus hat sein Leben dem Hass verschrieben: Im Zeichen der Rache führt er einen Kampf gegen die Liebe und gegen die "Schwachheit" des Gefühls. Seine Schwester Arcabonne wird in diesen dämonischen Krieg gegen Amor hineingerissen und geht daran zugrunde, weil sie in Amadis unglücklich den Mörder ihres anderen Bruders liebt.
Johann Christian Bachs Oper liegt ein Text von Alphonse Denis Marie de Vismes nach dem Libretto von Philippe Quinault für Lullys Oper Amadis zugrunde. Der Stoff entstammt dem im höfischen Frankreich ungeheuer populären Ritterroman Amadis von Gallien. Im Fokus der Oper steht allerdings weniger die Tapferkeit des Helden, als vielmehr der Widerstreit antiaufklärerisch-okkulter Kräfte mit utopischen Ideen von Liebe und Freiheit, deren Durchsetzung allerdings einer guten Gottheit bedarf.
Als Bach 1778/79 an diesem Auftragswerk für Paris schrieb, war er bereits in den letzten Jahren eines kosmopolitischen Lebens. Der jüngste Sohn Johann Sebastian Bachs war nach seinem Durchbruch als Opernkomponist in Italien nach London übergesiedelt und zählte auch den kurfürstlichen Mannheimer Hof zu seinen Auftraggebern ("Temistocle" 1772 und "Lucio Silla" 1774). Von Mozart Zeit seines Lebens sehr verehrt, findet sich in dessen Werk der prägende Einfluss von Bachs Kompositionsstil, und ein deutlicher Weg führt von "Amadis des Gaules" zur "Zauberflöte". Mit Bachs letzter und zugleich einziger französischer Oper steht in dieser Spielzeit wieder ein kaum gespieltes und neu zu entdeckendes Werk aus dem Kreis der Mannheimer Schule auf dem Spielplan.
www.nationaltheater-mannheim.de
Oper in deutschen Ländern
Nationaltheater Mannheim
Aufzeichnung vom 9.12.2009
Johann Christian Bach
"Amadis des Gaules", Tragédie lyrique
Libretto von Alphonse-Denis-Marie de Vismes du Valgay
nach Philippe Quinault
Maximilian Schmitt - Amadis
Cornelia Ptassek - Oriane
Marie-Belle Sandis - Arcabonne
Thomas Berau - Arcalaus
Katrin Wagner - Urgande
Antje Bitterlich - 1. Choryphée
Katrin Wagner - 2. Choryphée
Johannes Wimmer - L'Ombre d'Ardan Canil
Pei-Ying Lee- La Discorde
Jun-Ho Lee - La Haine
Chor des Nationaltheaters Mannheim
Orchester des Nationaltheaters Mannheim
Leitung: Reinhard Goebel
ca. 20 Uhr Konzertpause mit Nachrichten