Oper in deutschen Ländern
Rund 400 Jahre alt ist sie und hundertmal totgesagt: die Oper. Obwohl im Radio das visuelle Element fehlt, haben wir sie immer wieder ins Programm genommen, denn wir glauben daran: die Oper ist radiotauglich! In diesem Jahr starteten wir die Serie "Oper in deutschen Ländern" – von großen und kleinen Bühnen bringen wir Raritäten, Wiederentdeckungen, Erstaufführungen und natürlich die "große" Oper. Wir wollen damit auch ein Bild von der Vielfältigkeit der deutschen Opernszene vermitteln und beweisen, dass vor allem auch die kleineren Häuser erstaunliches Potential haben. Unterstützt werden wir bei diesem Mammutvorhaben von den Kollegen der ARD.
Einundzwanzigstes Projekt dieser Reihe ist "Die tote Stadt" von Erich Wolfgang Korngold aus der Oper Frankfurt.
Der 1897 in Brünn geborene Komponist Erich Wolfgang Korngold trug im Alter von neun Jahren Gustav Mahler seine Märchenkantate "Gold" vor, woraufhin Mahler ihm Zemlinsky als Lehrer vermittelte. Bereits mit Anfang zwanzig schuf Korngold seine erfolgreichste Oper "Die tote Stadt". Seine Werke für die Musiktheaterbühne ließen ihn neben Richard Strauss zum meistgespielten deutschsprachigen Opernkomponisten der 1920er bis 1930er Jahre werden.
Die 1920 zeitgleich in Hamburg und Köln uraufgeführte Oper "Die tote Stadt" wird gelegentlich als "Tonfilm im Operngewand" beschrieben. Diese Bezeichnung gibt einen Hinweis auf Korngolds "zweite" Karriere: Auf Einladung Max Reinhardts reiste er 1934 in die USA, um dort seine erste Filmmusik zu komponieren. Nachdem er einige Jahre später aufgrund seiner jüdischen Volkszugehörigkeit in die USA emigrierte, geriet er als Opernkomponist in Vergessenheit. In der "Neuen Welt" avancierte er indessen zu einem namhaften Wegbereiter opulenter Filmmusik und erhielt zwei Oscars.
Korngolds Oper "Die tote Stadt" jedoch gehört bis heute zum festen Repertoire der Opernbühnen, auch wenn sie in Frankfurt etwa 80 Jahre nicht aufgeführt wurde. Die Handlung basiert auf dem symbolistischen Roman von Georges Rodenbach, "Bruges la morte". Unter dem Pseudonym Paul Schott verfasste der Vater des Komponisten, Julius Leopold Korngold, zusammen mit seinem Sohn das Libretto. Die Handlung pendelt zwischen Traum und Wirklichkeit mit vielfältigen Visionen der Hauptfigur Paul, der in der Tänzerin Marietta seine abgöttisch geliebte verstorbene Frau Marie wiederzufinden glaubt. Das Pendant auf musikalischer Ebene zum inhaltlichen Balanceakt zwischen Realität und Halluzination ist der Wechsel zwischen romantisch-sehnsuchtsvollem Melos à la Puccini und der Moderne des frühen 20. Jahrhunderts. Obgleich zwischen Korngolds und Puccinis Tonsprache Welten liegen, besaßen zweifellos beide die Fähigkeit, melodische Eindringlichkeit und dramaturgische Wirksamkeit effektvoll zu verbinden.
www.oper-frankfurt.de
Oper in deutschen Ländern
Oper Frankfurt
Aufzeichnung der Premiere vom 22.11.2009
Erich Wolfgang Korngold
"Die tote Stadt", Oper in drei Akten
Text frei nach Georges Rodenbachs Roman "Bruges la morte" von Paul Schott
Klaus Florian Vogt - Paul
Tatiana Pavlovskaya - Marietta
Michael Nagy - Frank/Fritz
Hedwig Fassbender - Brigitta
Anna Ryberg - Julietta
Jenny Carlstedt - Lucienne
Julian Prégardien - Victorin
Hans-Jürgen Lazar - Graf Albert
Chor und Kinderchor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Leitung: Sebastian Weigle
nach dem 2. Akt ca. 20:55 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Der 1897 in Brünn geborene Komponist Erich Wolfgang Korngold trug im Alter von neun Jahren Gustav Mahler seine Märchenkantate "Gold" vor, woraufhin Mahler ihm Zemlinsky als Lehrer vermittelte. Bereits mit Anfang zwanzig schuf Korngold seine erfolgreichste Oper "Die tote Stadt". Seine Werke für die Musiktheaterbühne ließen ihn neben Richard Strauss zum meistgespielten deutschsprachigen Opernkomponisten der 1920er bis 1930er Jahre werden.
Die 1920 zeitgleich in Hamburg und Köln uraufgeführte Oper "Die tote Stadt" wird gelegentlich als "Tonfilm im Operngewand" beschrieben. Diese Bezeichnung gibt einen Hinweis auf Korngolds "zweite" Karriere: Auf Einladung Max Reinhardts reiste er 1934 in die USA, um dort seine erste Filmmusik zu komponieren. Nachdem er einige Jahre später aufgrund seiner jüdischen Volkszugehörigkeit in die USA emigrierte, geriet er als Opernkomponist in Vergessenheit. In der "Neuen Welt" avancierte er indessen zu einem namhaften Wegbereiter opulenter Filmmusik und erhielt zwei Oscars.
Korngolds Oper "Die tote Stadt" jedoch gehört bis heute zum festen Repertoire der Opernbühnen, auch wenn sie in Frankfurt etwa 80 Jahre nicht aufgeführt wurde. Die Handlung basiert auf dem symbolistischen Roman von Georges Rodenbach, "Bruges la morte". Unter dem Pseudonym Paul Schott verfasste der Vater des Komponisten, Julius Leopold Korngold, zusammen mit seinem Sohn das Libretto. Die Handlung pendelt zwischen Traum und Wirklichkeit mit vielfältigen Visionen der Hauptfigur Paul, der in der Tänzerin Marietta seine abgöttisch geliebte verstorbene Frau Marie wiederzufinden glaubt. Das Pendant auf musikalischer Ebene zum inhaltlichen Balanceakt zwischen Realität und Halluzination ist der Wechsel zwischen romantisch-sehnsuchtsvollem Melos à la Puccini und der Moderne des frühen 20. Jahrhunderts. Obgleich zwischen Korngolds und Puccinis Tonsprache Welten liegen, besaßen zweifellos beide die Fähigkeit, melodische Eindringlichkeit und dramaturgische Wirksamkeit effektvoll zu verbinden.
www.oper-frankfurt.de
Oper in deutschen Ländern
Oper Frankfurt
Aufzeichnung der Premiere vom 22.11.2009
Erich Wolfgang Korngold
"Die tote Stadt", Oper in drei Akten
Text frei nach Georges Rodenbachs Roman "Bruges la morte" von Paul Schott
Klaus Florian Vogt - Paul
Tatiana Pavlovskaya - Marietta
Michael Nagy - Frank/Fritz
Hedwig Fassbender - Brigitta
Anna Ryberg - Julietta
Jenny Carlstedt - Lucienne
Julian Prégardien - Victorin
Hans-Jürgen Lazar - Graf Albert
Chor und Kinderchor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Leitung: Sebastian Weigle
nach dem 2. Akt ca. 20:55 Uhr Konzertpause mit Nachrichten