Oper in deutschen Ländern
Rund 400 Jahre alt ist sie und hundertmal totgesagt: die Oper. Obwohl im Radio das visuelle Element fehlt, haben wir sie immer wieder ins Programm genommen, denn wir glauben daran: die Oper ist radiotauglich! In diesem Jahr starten wir die Serie "Oper in deutschen Ländern" – in 25 Projekten von großen und kleinen Bühnen bringen wir Raritäten, Wiederentdeckungen, Erstaufführungen und natürlich die "große" Oper. Wir wollen damit auch ein Bild von der Vielfältigkeit der deutschen Opernszene vermitteln und beweisen, dass vor allem auch die kleineren Häuser erstaunliches Potential haben. Unterstützt werden wir bei diesem Mammutvorhaben von den Kollegen der ARD.
Fünfzehntes Projekt dieser Reihe ist die "Oper(ette)" von Mario Wiegand aus dem Theater Osnabrück:
Der polnische Autor Gombrowicz schreibt im Vorwort zu seinem Schauspiel "Oper(ette)": "Mich hat immer die Operettenform entzückt, eine von den glücklichsten, meiner Meinung nach, die am Theater entstanden sind. Die Operette in ihrem göttlichen Idiotismus, ihrer himmlischen Sklerose, ihrer herrlichen Beflügelt heit durch Gesang, Tanz, Geste, Maske ist für mich das vollkommene Theater, das vollkommen theatralische Theater. Kein Wunder, dass ich mich schließlich verführen ließ ...". Kein Wunder, dass auch wir, das Theater Osnabrück, uns verführen ließen, einen Auftrag an den jungen Komponisten Mario Wiegand zu vergeben, zumal Gombrowiczs Schauspiel sozusagen nach Musik "schreit".
"Oper(ette)" zeigt eine dekadente Gesellschaft, unterworfen dem Regiment der Mode, wie es der Modeschöpfer Fior verkörpert. Es ist die Mode, die die imaginäre und wirkliche Macht hat. Ob Revolution, ob Restauration oder Krieg herrscht: Die Modenschau von Meister Fior wird zur Apotheose. Alles gerät zum absurden, entleerten Selbstzweck, genau wie die Verführung Albertinchens durch zwei rivalisierende Lebemänner, Graf Charme und Baron Firulet, die lediglich ihr Leporelloregister verlängern wollen. Mit Lust oder gar Liebe hat das nichts zu tun. Kein Wunder, dass Albertinchen die Nase voll hat von all den Maskeraden und Verkleidungen und träumend, schlafend oder wachend ständig von der Nacktheit schwärmt.
www.theater.osnabrueck.de
Oper in deutschen Ländern
Theater Osnabrück
Aufzeichnung vom 15.5.2009
Mario Wiegand
Oper(ette) in drei Akten
nach dem gleichnamigen Schauspiel von Witold Gombrowicz
Text eingerichtet nach der deutschen Übersetzung von Walter Tiel
von Carin Marquardt und Mario Wiegand
Marco Vassalli - Graf Charme Himalaj
Anja Meyer - Albertinchen
Kolja Hosemann - Baron Firulet
Eva Schneidereit - Meister Flor
Genadijus Bergorulko - Prinz Himalaj
Natalia Atamanchuk - Prinzessin Himalaj
Mark Hamman - Professor
Frank Färber - Graf Hufnagel
Alrun Becker - Marquise
Stefan Kreimer - General
Tadeusz Jedras - Pfarrer
Chor des Theaters Osnabrück
Osnabrücker Symphonie
Leitung: Hermann Bäumer
nach dem 1. Akt ca. 20:15 Uhr Nachrichten
Der polnische Autor Gombrowicz schreibt im Vorwort zu seinem Schauspiel "Oper(ette)": "Mich hat immer die Operettenform entzückt, eine von den glücklichsten, meiner Meinung nach, die am Theater entstanden sind. Die Operette in ihrem göttlichen Idiotismus, ihrer himmlischen Sklerose, ihrer herrlichen Beflügelt heit durch Gesang, Tanz, Geste, Maske ist für mich das vollkommene Theater, das vollkommen theatralische Theater. Kein Wunder, dass ich mich schließlich verführen ließ ...". Kein Wunder, dass auch wir, das Theater Osnabrück, uns verführen ließen, einen Auftrag an den jungen Komponisten Mario Wiegand zu vergeben, zumal Gombrowiczs Schauspiel sozusagen nach Musik "schreit".
"Oper(ette)" zeigt eine dekadente Gesellschaft, unterworfen dem Regiment der Mode, wie es der Modeschöpfer Fior verkörpert. Es ist die Mode, die die imaginäre und wirkliche Macht hat. Ob Revolution, ob Restauration oder Krieg herrscht: Die Modenschau von Meister Fior wird zur Apotheose. Alles gerät zum absurden, entleerten Selbstzweck, genau wie die Verführung Albertinchens durch zwei rivalisierende Lebemänner, Graf Charme und Baron Firulet, die lediglich ihr Leporelloregister verlängern wollen. Mit Lust oder gar Liebe hat das nichts zu tun. Kein Wunder, dass Albertinchen die Nase voll hat von all den Maskeraden und Verkleidungen und träumend, schlafend oder wachend ständig von der Nacktheit schwärmt.
www.theater.osnabrueck.de
Oper in deutschen Ländern
Theater Osnabrück
Aufzeichnung vom 15.5.2009
Mario Wiegand
Oper(ette) in drei Akten
nach dem gleichnamigen Schauspiel von Witold Gombrowicz
Text eingerichtet nach der deutschen Übersetzung von Walter Tiel
von Carin Marquardt und Mario Wiegand
Marco Vassalli - Graf Charme Himalaj
Anja Meyer - Albertinchen
Kolja Hosemann - Baron Firulet
Eva Schneidereit - Meister Flor
Genadijus Bergorulko - Prinz Himalaj
Natalia Atamanchuk - Prinzessin Himalaj
Mark Hamman - Professor
Frank Färber - Graf Hufnagel
Alrun Becker - Marquise
Stefan Kreimer - General
Tadeusz Jedras - Pfarrer
Chor des Theaters Osnabrück
Osnabrücker Symphonie
Leitung: Hermann Bäumer
nach dem 1. Akt ca. 20:15 Uhr Nachrichten