Oper in deutschen Ländern

Rund 400 Jahre alt ist sie und hundertmal totgesagt: die Oper. Obwohl im Radio das visuelle Element fehlt, haben wir sie immer wieder ins Programm genommen, denn wir glauben daran: die Oper ist radiotauglich! In diesem Jahr starten wir die Serie „Oper in deutschen Ländern“ – in 25 Projekten von großen und kleinen Bühnen bringen wir Raritäten, Wiederentdeckungen, Erstaufführungen und natürlich die „große“ Oper. Wir wollen damit auch ein Bild von der Vielfältigkeit der deutschen Opernszene vermitteln und beweisen, dass vor allem auch die kleineren Häuser erstaunliches Potential haben. Unterstützt werden wir bei diesem Mammutvorhaben von den Kollegen der ARD.
Vierzehntes Projekt dieser Reihe ist die Oper „Die Piraten von Penzance oder: Der Sklave der Pflicht“ von Arthur Sullivan aus dem Gärtnerplatztheater München:

Tatort: Cornwalls wilde Küste. Die Kinderfrau Ruth ist an allem schuld. Eigentlich sollte sie ihren achtjährigen Schützling Frederic nach dem Willen seines Vaters in eine private Lehre geben, doch leicht schwerhörig und wirr im Kopf gab sie ihn in die Piraten-Lehre. Mit 21 Jahren hat Frederic seine Ausbildung beendet, doch ergreifen will er diesen Beruf nicht. Im Gegenteil: Hieß ihn seine Pflicht 13 Jahre lang seinen Lehrvertrag zu erfüllen, so ist er nun ebenso pflichtbewusst entschlossen, seine ehemaligen Ausbilder auszurotten, ungeachtet der Tatsache, dass er sie eigentlich sehr mag; zumal auch die Piraten einen ausgeprägten Ehrenkodex haben – würden sie sich doch nie an Schwächeren oder Waisen vergreifen.
Am Strand, wo das Piratenschiff vor Anker liegt, taucht die Töchterschar des Generalmajors Stanley auf. Frederic versucht sie aus der Gefahrenzone zu bringen, doch die Piraten stürzen sich auf die Mädchen und wollen sie – heiraten. Im letzten Moment erscheint der Generalmajor. Er gibt sich, da er von der Schwäche der Piraten gehört hat, als Waise aus, und es entspinnt sich eine irrwitzige Geschichte, die satirisch die Prüderie und Doppelmoral der viktorianische Gesellschaft mit ihrem Militärstolz aus Korn nimmt.

„Die Piraten von Penzance“, uraufgeführt 1879, ist eines von 13 abendfüllenden Werken, die das Team Gilbert & Sullivan miteinander auf die Bühne brachte. Es sind in Deutschland selten gespielte Musiktheaterstücke, die satirisch und mit typisch britischem Humor eigentümliche Verhaltensweisen unter die Lupe nehmen, um dann einen schier unerschöpflichen szenischen und musikalischen Aberwitz zu entfachen.
Die Premiere am 15. Mai im Gärtnerplatztheater ist gleichzeitig die Münchner Erstaufführung.
www.staatstheater-am-gaertnerplatz.de



Oper in deutschen Ländern

Gärtnerplatztheater München
Aufzeichnung der Premiere vom 15.5.2009

Arthur Sullivan
„Die Piraten von Penzance oder: Der Sklave der Pflicht“
Opere in zwei Akten
Text von William Schwenck Gilbert
Deutsch von Inge Greiffenhagen und Bettina von Leoprechting

Robert Sellier, Tenor – Frederic
Thérèse Wincent, Sopran – Mabel
Rita Kapfhammer, Mezzosopran – Ruth
Frances Lucey, Sopran – Edith
Sonja Leitwyler, Mezzosopran – Kate
Holger Ohlmann, Bassbariton – Piratenkönig
Gunter Sonneson, Tenor – Generalmajor Stanley
Florian Soyka, Bariton – Samuel
Martin Hausberg, Bass – Sergeant der Polizei
Chor und Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Studentinnen der August-Everding-Theaterakademie
Chor und Orchester des Theaters am Gärtnerplatz
Leitung: Anthony Bramall


nach dem 1. Akt ca. 20:05 Uhr Nachrichten