Oper in deutschen Ländern
Rund 400 Jahre alt ist sie und hundertmal totgesagt: die Oper. Obwohl im Radio das visuelle Element fehlt, haben wir sie immer wieder ins Programm genommen, denn wir glauben daran: die Oper ist radiotauglich! In diesem Jahr starten wir die Serie "Oper in deutschen Ländern" – in 25 Projekten von großen und kleinen Bühnen bringen wir Raritäten, Wiederentdeckungen, Erstaufführungen und natürlich die "große" Oper. Wir wollen damit auch ein Bild von der Vielfältigkeit der deutschen Opernszene vermitteln und beweisen, dass vor allem auch die kleineren Häuser erstaunliches Potential haben. Unterstützt werden wir bei diesem Mammutvorhaben von den Kollegen der ARD.
Zwölftes Projekt dieser Reihe ist die Oper "Antar" von Gabriel Dupont aus der Oper Kiel:
Dies ist eine Reise ins Ungewisse für alle Beteiligten, denn Dupont ist selbst Experten der französischen Operngeschichte kaum geläufig. Das liegt an dem Schicksal des frühen Todes, das merkwürdigerweise etliche hochbegabte französische Komponisten des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts ereilt hat.
Gabriel Dupont wurde 1878 – drei Jahre nach Maurice Ravel – in Caen in eine Musikerfamilie hinein geboren. Der Apfel fiel nicht weit vom Stamm, und Dupont wurde von renommierten Komponisten seiner Zeit ausgebildet: Vierne, Massenet und Widor. Kurz nach der Jahrhundertwende machte er zum ersten Mal als Opernkomponist mit großem Erfolg auf sich aufmerksam – dann befiel den 25-jährigen die Tuberkulose, der er gut zehn Jahre später (1914) erlag. Sein Werk umfasst neben vier Opern vor allem Lied- und Klavierzyklen. Sie sind nicht ganz so avanciert wie die zeitgleich entstandenen Werke Debussys und Ravels, zeichnen sich aber durch die Beschäftigung mit dem herannahenden Tod als besonders eigenständig aus.
Seine vierte Oper "Antar" konnte Dupont noch kurz vor seinem Tod vollenden; er widmet sich hier einem Mythos aus dem vorislamischen Arabien. Der schwarze Hirt und Dichter Antar soll als Preis für seine Heldentaten die schöne Abla zur Frau erhalten, wird aber – da man ihn für nicht standesgemäß erachtet – in einen Hinterhalt gelockt… Der kiloschwere Klavierauszug verspricht dazu eine üppig wuchernde Musik zwischen Spätromantik, Impressionismus und Verismo – seien wir gespannt, wie Duponts Musik bei der Premiere klingt, die zugleich die Deutsche Erstaufführung ist (88 Jahre nach der Uraufführung)!
Oper in deutschen Ländern
Oper Kiel
Aufzeichnung vom 2.5.2009
Gabriel Dupont
"Antar" (Deutsche Erstaufführung)
Conte héroique in vier Akten und fünf Bildern
Text von Chekri Ganem
Daniel Magdal, Tenor – Antar
Tomohiro Takada, Bariton – Cheyboub
Kemal Yasar, Bass – Malek
Fred Hoffmann, Tenor – Zobeir
Hans Georg Ahrens, Bass – Ein alter Schäfer
Susan Gouthro, Sopran – Abla
Merja Mäkelä, Mezzosopran – Selma
Svenja Liebrecht, Sopran – Leila
Sen Acar, Sopran – Neda
Kieler Opernchor
Philharmonisches Orchester Kiel
Leitung: Georg Fritzsch
ca. 20:30 Konzertpause mit Nachrichten
Dies ist eine Reise ins Ungewisse für alle Beteiligten, denn Dupont ist selbst Experten der französischen Operngeschichte kaum geläufig. Das liegt an dem Schicksal des frühen Todes, das merkwürdigerweise etliche hochbegabte französische Komponisten des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts ereilt hat.
Gabriel Dupont wurde 1878 – drei Jahre nach Maurice Ravel – in Caen in eine Musikerfamilie hinein geboren. Der Apfel fiel nicht weit vom Stamm, und Dupont wurde von renommierten Komponisten seiner Zeit ausgebildet: Vierne, Massenet und Widor. Kurz nach der Jahrhundertwende machte er zum ersten Mal als Opernkomponist mit großem Erfolg auf sich aufmerksam – dann befiel den 25-jährigen die Tuberkulose, der er gut zehn Jahre später (1914) erlag. Sein Werk umfasst neben vier Opern vor allem Lied- und Klavierzyklen. Sie sind nicht ganz so avanciert wie die zeitgleich entstandenen Werke Debussys und Ravels, zeichnen sich aber durch die Beschäftigung mit dem herannahenden Tod als besonders eigenständig aus.
Seine vierte Oper "Antar" konnte Dupont noch kurz vor seinem Tod vollenden; er widmet sich hier einem Mythos aus dem vorislamischen Arabien. Der schwarze Hirt und Dichter Antar soll als Preis für seine Heldentaten die schöne Abla zur Frau erhalten, wird aber – da man ihn für nicht standesgemäß erachtet – in einen Hinterhalt gelockt… Der kiloschwere Klavierauszug verspricht dazu eine üppig wuchernde Musik zwischen Spätromantik, Impressionismus und Verismo – seien wir gespannt, wie Duponts Musik bei der Premiere klingt, die zugleich die Deutsche Erstaufführung ist (88 Jahre nach der Uraufführung)!
Oper in deutschen Ländern
Oper Kiel
Aufzeichnung vom 2.5.2009
Gabriel Dupont
"Antar" (Deutsche Erstaufführung)
Conte héroique in vier Akten und fünf Bildern
Text von Chekri Ganem
Daniel Magdal, Tenor – Antar
Tomohiro Takada, Bariton – Cheyboub
Kemal Yasar, Bass – Malek
Fred Hoffmann, Tenor – Zobeir
Hans Georg Ahrens, Bass – Ein alter Schäfer
Susan Gouthro, Sopran – Abla
Merja Mäkelä, Mezzosopran – Selma
Svenja Liebrecht, Sopran – Leila
Sen Acar, Sopran – Neda
Kieler Opernchor
Philharmonisches Orchester Kiel
Leitung: Georg Fritzsch
ca. 20:30 Konzertpause mit Nachrichten