Oper in den deutschen Ländern

Rund 400 Jahre alt ist sie und hundertmal totgesagt: die Oper. Obwohl im Radio das visuelle Element fehlt, haben wir sie immer wieder ins Programm genommen, denn wir glauben daran: die Oper ist radiotauglich! In diesem Jahr starten wir die Serie "Oper in deutschen Ländern" – in 25 Projekten von großen und kleinen Bühnen bringen wir Raritäten, Wiederentdeckungen, Erstaufführungen und natürlich die "große" Oper. Wir wollen damit auch ein Bild von der Vielfältigkeit der deutschen Opernszene vermitteln und beweisen, dass vor allem auch die kleineren Häuser erstaunliches Potential haben. Unterstützt werden wir bei diesem Mammutvorhaben von den Kollegen der ARD.
Elftes Projekt dieser Reihe ist die Tragische Oper "Teseo" von Georg Friedrich Händel aus dem Opernhaus Stuttgart:

Von Liebe, Eifersucht und Zauberkraft handelt Händels Oper "Teseo", die 1713 in London uraufgeführt wurde. Um den griechischen Helden Theseus und die antike Zauberin Medea entspinnt sich dabei ein barockes Spiel amouröser Irrungen und Wirrungen, das durch seine überraschenden Wendungen und erstaunlichen Szenerien ganz dem Bedürfnis des theaterbegeisterten Publikums dieser Zeit nach Phantasie, wunderbaren Effekten und starken Affekten entgegenkam. Mit außergewöhnlicher Virtuosität und Schönheit beschreibt Händels Musik das Lieben und Leiden der insgesamt sechs Personen des Stückes. Die Partien der drei männlichen Rollen werden in dieser Aufführung von Countertenören übernommen, in der Titelrolle gibt Franco Fagioli, der neue Star der Szene, sein Debüt an der Staatsoper Stuttgart.

Regisseur Igor Bauersima zeigt mit "Teseo" nach Rossinis "Le Comte Ory" seine zweite Arbeit Stuttgarter Opernhaus. Von den Elementen des barocken Theaters ausgehend, verweist er auf die unveränderte Aktualität der Mechanismen von Herrschaft und Macht, die das Verhältnis der Figuren als soziale Gemeinschaft bestimmen und Leben und Persönlichkeit der Einzelnen unmittelbar betreffen. Nicht nur Liebe und Eifersucht, sondern auch das Kräftemessen zwischen Gut und Böse bestimmen so den Abend, bei dem bis zum Schluss die Hoffnung bleibt, dass das Gute doch noch siegt.

Die musikalische Leitung des selten aufgeführten Werks obliegt dem Dirigenten, Lautenisten und Leiter des Ensembles Cantus Cölln, Konrad Junghänel.
www.staatstheater.stuttgart.de



Oper in den deutschen Ländern
Opernhaus Stuttgart
Aufzeichnung der Premiere am 2.5.2009

Georg Friedrich Händel
"Teseo", Dramma tragico in fünf Akten
Text von Niccolò Francesco Haym

Franco Fagioli, Countertenor - Teseo
Jutta Böhnert, Sopran - Agilea
Helene Schneidermann, Mezzosopran - Medea
Kai Wessel, Countertenor - Egeo
Olga Polyakova, Sopran - Clizia
Matthias Rexroth, Countertenor - Arcane
Staatsorchester Stuttgart
Leitung: Konrad Junghänel


nach dem 3. Akt ca. 20:45 Uhr Konzertpause mit Nachrichten