Denkbar einfach kompliziert

Zeitlos menschlich, überraschend und turbulent ist Mozarts "Die Hochzeit des Figaro" - die New Yorker Metropolitan Opera hat mit dieser Oper ihre aktuelle Saison eröffnet. An diesem Abend gewährt die MET wieder Einblicke die Kammer von Susanna und Figaro.
            
            
            
          1786 brachte Wolfgang Amadeus Mozart seine Fassung der Intrigengeschichte des Kammerdieners Figaro auf die Bühne des Wiener Hoftheaters. Heute gehört sie zum weltweiten Standardrepertoire. Die Metropolitan Opera in New York eröffnete die laufende Saison mit "Le Nozze di Figaro" - eine weitere Vorstellung wird heute im Rahmen der weltweiten Live-Übertragungen zu hören sein, die von der Europäischen Rundfunkunion EBU organisiert werden
              "Die Hochzeit des Figaro" war das erste Werk, bei dem Wolfgang Amadeus Mozart mit dem Textdichter Lorenzo da Ponte zusammengearbeitet hat. Später sollten noch die Opern "Don Giovanni" und "Cosi fan tutte" folgen. Grundlage der turbulenten Geschichte war das französische Lustspiel "La folle journée, ou Le mariage de Figaro" von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais.
              Im vorrevolutionären Paris löste diese Komödie über das Kammerdienerpaar Susanna und Figaro, das sich am Ende doch erfolgreich gegen seine Herren durchsetzt, einen unerhörten Skandal aus. Es erhitzte die Gemüter und traf doch empfindlich den Nerv der Zeit. Dass der österreichische Kaiser Joseph II. seine Zustimmung dazu gab, diesen Stoff in seinem Herrschaftsgebiet auf die Bühne zu bringen, grenzte an ein Wunder. 
              Leopold Mozart schrieb an Nannerl: "Heute den 28ten gehet Deines Bruders opera ‚Le nozze di Figaro' das erste Mal in scena. Es wird viel seyn, wenn er reüssiert, denn ich weiß, dass er erstaunlich starke Cabalen wider sich hat. Salieri mit seinem ganzen Anhang wird wieder Himmel und Erde in Bewegung zu bringen sich alle Mühe geben ..."
              Das Verwechslungs- und Verkleidungsspiel von Susanna, Figaro, Graf und Gräfin ist ein zeitloses Stück über menschliche Beziehungen und menschliche Schwächen. Männer sind anders - und Frauen auch.
              Live aus der Metropolitan Opera New York
              Wolfgang Amadeus Mozart
              "Le Nozze di Figaro" - Opera buffa in vier Akten
              Libretto: Lorenzo Da Ponte, nach der Komödie "La follejournée, ou le Mariage de Figaro" von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
              Graf Almaviva - Mariusz Kwiecien, Bariton
              Gräfin Almavia - Rachel Willis-Sørensen, Sopran
              Susanna - Danielle de Niese, Sopran
              Figaro - Erwin Schrott, Bassbariton
              Cherubino - Serena Malfi, Mezzosopran
              Marcellina - Susanne Mentzer, Mezzosopran
              Bartolo - John Del Carlo, Bass
              Basilio - Alan Oke, Tenor
              Don Curzio - Scott Scully, Tenor
              Barbarina - Ashley Emerson, Sopran
              Antonio - Philip Cokorinos, Bass
              Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
              Leitung: Edo de Waart
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