Onlineplattform zum Neandertaler
From Bones to Bytes – von uralten Knochen zur Hightech-Datenbank – diesen Bogen schlagen internationale Wissenschafter mit der weltweit ersten Internetdatenbank zum Neandertaler. Die Initialzündung zu dieser einzigartigen Onlineplattform, die am Samstag freigeschaltet werden soll, stammt aus dem Neandertal Museum im nordrhein-westfälischen Mettmann.
Wasser plätschert, Vögel singen
Frau: "www.nespos.org"
Kirchenlied: "Lobet den Herren"
Das Neanderthal in Mettmann verdankt seinen Namen dem Komponisten von Kirchenliedern, Joachim Neander. Noch heute werden Besucher des Neandertalmuseums mit seinem bekanntesten Kirchenlied empfangen.
Mit dem Fund von menschlichen Knochen die aus der Eiszeit stammen, sorgte das Tal vor nunmehr 150 Jahren für eine weltweite Sensation. Heute wartet das Neandertal mit einer weltweit einmaligen interaktiven Datenbank namens NESPOS auf.
Frau: "www.nespos.org"
Mann: "Neanderthal Studies Professional Online Service"
Hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich eine englischsprachige Internetdatenbank die erstmals alle Erkenntnisse und Daten rund um den Neanderthaler zusammenfassen will. Eine gewaltige Aufgabe mit gewaltigem Nutzen, schwärmt Gerd-Christian Weniger, Direktor des Neandertal Museums, das Initiator des Projektes ist.
"Stellen sie sich vor, der gesamte Bestand der Neanderthaler ist verstreut über Europa und darüber hinaus. Und da reicht meist noch nicht mal ein Forscherleben aus um all diese Objekte tatsächlich einmal im Original gesehen zu haben. Und NESPOS bietet das jetzt in Zukunft an."
Denn dank Nespos wird es in den meisten Fällen nicht mehr nötig sein, teure Reisen zu den Fundstellen zu unternehmen und die sehr empfindlichen Überreste des Urmenschen im Original zu untersuchen. Die Datenbank bietet nämlich sehr präzise 3D-Bilder vom Neanderthaler die mit Computertomographen wie wir sie aus der Medizin kennen, aufgenommen wurden. Diese Bilder können genauso wissenschaftlich untersucht werden wie das Original, sagt Flora Gröning, die das Projekt mit entwickelt hat.
"Ich log mich dann hier mal ein/Also ich klicke hier einfach auf einen Link/Und dann öffnet sich automatisch die 3D-Software, die im Rahmen unseres Projektes entwickelt wurde."
Auf ihrem Monitor erscheint ein gestochen scharfes Bild eines Mammutknochens, der ganz offensichtlich zu einem Werkzeug umgearbeitet wurde.
"Und wir haben jetzt hier verschiedene Erkundungswerkzeuge, die wir nutzen können. Wir haben hier z. B. ein Zoomwerkzeug, mit dem wir das Objekt auf dem Bildschirm verkleinern oder vergrößern können und wichtig für 3D-Modelle, ein Rotationswerkzeug, mit dem wir das Modell von allen Seiten betrachten können."
Neanderthalforscher können also dank Nespos ganz bequem von ihren Schreibtischen aus menschliche Fossilen und auch die Werkzeuge des homo sapiens nach wissenschaftlichen Kriterien untersuchen. Nespos ist aber nicht nur ein wissenschaftliches Archiv und ein virtuelles Labor. Es ist eine interaktive Onlineplattform, sagt Flora Gröning.
"Das ganze System basiert auf dem Wiki-Konzept, was man auch von Wikipedia kennt. WikiWiki kommt eigentlich aus dem Hawaianischen und bedeutet sehr schnell./Also es ist möglich für die Nutzer von Nespos, dass sie selbst Internetseiten kreieren können und editieren können und dass sie eben nicht nur einfach die Daten aus der Datenbank herausziehen, also nur konsumieren, sondern es ist wirklich eine interaktive Plattform, die wir hier aufgebaut haben."
Um Texte zu Formatieren, Bilder einzufügen oder Seiten zu verlinken sind bei der Wiki-basierten-Datenbank keine komplizierten Programmier-Kenntnisse erforderlich. Deshalb hoffen die Neanderthalforscher auch, dass ihre Datenbank rasch wachsen wird. Gerd-Christian Weniger geht davon aus, dass beim Start im März rund 40 Fundstellen und mehrere hundert 3D-Bilder samt Textinformationen und großer Bibliothek eingespeist sein werden.
"Aber langfristig geht es natürlich schon darum 400 bis 600 zentrale Fundstellen zu implementieren. Das ist ein langer Prozess…und das wollen wir im Grunde genommen in den nächsten drei Jahren leisten, dass wir sagen, wir schaffen hier jetzt einen Datenkern der so gut ist …dass man an Nespos in Zukunft gar nicht mehr vorbei kann."
Noch wird eine Pilotversion der englischsprachigen Datenbank getestet und ständig erweitert. Ab März soll sie dann Neandertalforschern auf der ganzen Welt zur Verfügung stehen. Doch auch für interessierte Laien kann sich ein Klick auf die Nespos-Seite lohnen, betont Gerd-Christian Weniger.
"Also er kann sich alle Fundstellen, die wir in NESPOS haben in einem Verzeichnis anschauen mit Kurzeinführungen zu den Fundstellen und - und das ist sicher für viele interessant die sich ein bisschen tiefer in das Thema hineinbegeben möchten, er kann dieses große Bibliographische Tool das Nespos aufweist, nämlich Recherche in der Literatur, das kann man auch nutzen, wenn man nicht Mitglied in der NESPOS Society ist und ich denke, dass ist für viele sicher auch ein großer Vorteil."
Gut vier Millionen Euro wird das von der Europäischen Union geförderte Projekt kosten. Gut angelegtes Geld, sagt Flora Gröning.
"Ja also wir leisten da in jedem Fall Pionierarbeit und ich denke diese neue Form der Forschung wird sicherlich auch in anderen Fachgebieten immer wichtiger werden."
Wasser plätschert, Vögel singen
Frau: "www.nespos.org"
Die Neanderthalforscherin ist überzeugt, dass die interaktive Datenbank zu einem Eiszeitmenschen die Zukunftsvision für globale Forschung ist.
Frau: "www.nespos.org"
Kirchenlied: "Lobet den Herren"
Das Neanderthal in Mettmann verdankt seinen Namen dem Komponisten von Kirchenliedern, Joachim Neander. Noch heute werden Besucher des Neandertalmuseums mit seinem bekanntesten Kirchenlied empfangen.
Mit dem Fund von menschlichen Knochen die aus der Eiszeit stammen, sorgte das Tal vor nunmehr 150 Jahren für eine weltweite Sensation. Heute wartet das Neandertal mit einer weltweit einmaligen interaktiven Datenbank namens NESPOS auf.
Frau: "www.nespos.org"
Mann: "Neanderthal Studies Professional Online Service"
Hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich eine englischsprachige Internetdatenbank die erstmals alle Erkenntnisse und Daten rund um den Neanderthaler zusammenfassen will. Eine gewaltige Aufgabe mit gewaltigem Nutzen, schwärmt Gerd-Christian Weniger, Direktor des Neandertal Museums, das Initiator des Projektes ist.
"Stellen sie sich vor, der gesamte Bestand der Neanderthaler ist verstreut über Europa und darüber hinaus. Und da reicht meist noch nicht mal ein Forscherleben aus um all diese Objekte tatsächlich einmal im Original gesehen zu haben. Und NESPOS bietet das jetzt in Zukunft an."
Denn dank Nespos wird es in den meisten Fällen nicht mehr nötig sein, teure Reisen zu den Fundstellen zu unternehmen und die sehr empfindlichen Überreste des Urmenschen im Original zu untersuchen. Die Datenbank bietet nämlich sehr präzise 3D-Bilder vom Neanderthaler die mit Computertomographen wie wir sie aus der Medizin kennen, aufgenommen wurden. Diese Bilder können genauso wissenschaftlich untersucht werden wie das Original, sagt Flora Gröning, die das Projekt mit entwickelt hat.
"Ich log mich dann hier mal ein/Also ich klicke hier einfach auf einen Link/Und dann öffnet sich automatisch die 3D-Software, die im Rahmen unseres Projektes entwickelt wurde."
Auf ihrem Monitor erscheint ein gestochen scharfes Bild eines Mammutknochens, der ganz offensichtlich zu einem Werkzeug umgearbeitet wurde.
"Und wir haben jetzt hier verschiedene Erkundungswerkzeuge, die wir nutzen können. Wir haben hier z. B. ein Zoomwerkzeug, mit dem wir das Objekt auf dem Bildschirm verkleinern oder vergrößern können und wichtig für 3D-Modelle, ein Rotationswerkzeug, mit dem wir das Modell von allen Seiten betrachten können."
Neanderthalforscher können also dank Nespos ganz bequem von ihren Schreibtischen aus menschliche Fossilen und auch die Werkzeuge des homo sapiens nach wissenschaftlichen Kriterien untersuchen. Nespos ist aber nicht nur ein wissenschaftliches Archiv und ein virtuelles Labor. Es ist eine interaktive Onlineplattform, sagt Flora Gröning.
"Das ganze System basiert auf dem Wiki-Konzept, was man auch von Wikipedia kennt. WikiWiki kommt eigentlich aus dem Hawaianischen und bedeutet sehr schnell./Also es ist möglich für die Nutzer von Nespos, dass sie selbst Internetseiten kreieren können und editieren können und dass sie eben nicht nur einfach die Daten aus der Datenbank herausziehen, also nur konsumieren, sondern es ist wirklich eine interaktive Plattform, die wir hier aufgebaut haben."
Um Texte zu Formatieren, Bilder einzufügen oder Seiten zu verlinken sind bei der Wiki-basierten-Datenbank keine komplizierten Programmier-Kenntnisse erforderlich. Deshalb hoffen die Neanderthalforscher auch, dass ihre Datenbank rasch wachsen wird. Gerd-Christian Weniger geht davon aus, dass beim Start im März rund 40 Fundstellen und mehrere hundert 3D-Bilder samt Textinformationen und großer Bibliothek eingespeist sein werden.
"Aber langfristig geht es natürlich schon darum 400 bis 600 zentrale Fundstellen zu implementieren. Das ist ein langer Prozess…und das wollen wir im Grunde genommen in den nächsten drei Jahren leisten, dass wir sagen, wir schaffen hier jetzt einen Datenkern der so gut ist …dass man an Nespos in Zukunft gar nicht mehr vorbei kann."
Noch wird eine Pilotversion der englischsprachigen Datenbank getestet und ständig erweitert. Ab März soll sie dann Neandertalforschern auf der ganzen Welt zur Verfügung stehen. Doch auch für interessierte Laien kann sich ein Klick auf die Nespos-Seite lohnen, betont Gerd-Christian Weniger.
"Also er kann sich alle Fundstellen, die wir in NESPOS haben in einem Verzeichnis anschauen mit Kurzeinführungen zu den Fundstellen und - und das ist sicher für viele interessant die sich ein bisschen tiefer in das Thema hineinbegeben möchten, er kann dieses große Bibliographische Tool das Nespos aufweist, nämlich Recherche in der Literatur, das kann man auch nutzen, wenn man nicht Mitglied in der NESPOS Society ist und ich denke, dass ist für viele sicher auch ein großer Vorteil."
Gut vier Millionen Euro wird das von der Europäischen Union geförderte Projekt kosten. Gut angelegtes Geld, sagt Flora Gröning.
"Ja also wir leisten da in jedem Fall Pionierarbeit und ich denke diese neue Form der Forschung wird sicherlich auch in anderen Fachgebieten immer wichtiger werden."
Wasser plätschert, Vögel singen
Frau: "www.nespos.org"
Die Neanderthalforscherin ist überzeugt, dass die interaktive Datenbank zu einem Eiszeitmenschen die Zukunftsvision für globale Forschung ist.