Online-Medium "Dabiq"

Ein Boulevardmagazin für Dschihadisten

Ein Anhänger des IS mit der Flagge der Miliz
Die Propaganda der IS-Terroristen soll vor allem junge Anhänger ansprechen. © afp
Cornelia Wegerhoff im Gespräch mit Andrea Gerk · 19.02.2015
Die Terrororganisation Islamischer Staat hat eine neue Ausgabe ihres Internet-Magazins "Dabiq" online gestellt. Die Journalistin Cornelia Wegerhoff hat es gelesen. Auf allen 83 Seiten gehe es nur um eins: den Dschihad.
Das Internet-Magazin "Dabiq" kündigte für die neue Ausgabe unter anderem ein Interview mit der Ehefrau des Supermarkt-Attentäters von Paris an und versucht auf diese Art, Emotionen und Aufmerksamkeit zu wecken. "Dabiq" ist Teil einer neuen IS-Medienoffensive und wirkt mit der Mischung aus Personality-Geschichten und den Bildern von jubelnden Kämpfern auf groteske Art wie eine Boulevard-Magazin.
Fußnoten mit religiösen Erläuterungen
Das Magazin präsentiere sich "relativ adrett" und sei modern gemacht, meint die Journalistin und Nahost-Korrespondentin Cornelia Wegerhoff. "Das ist nach Meinung vieler Experten das Gefährliche."
Die aktuelle Ausgabe von Dabiq" umfasse 83 Seiten, die sich allesamt um den Dschihad drehten. "Es gibt sogar Fußnoten für religiöse Erläuterungen. Die rechtfertigen sich ständig mit dem Koran und den Worten des Propheten", so Wegerhoff. "Jeder normale Muslim, mit dem ich darüber diskutiert habe, ist entsetzt, wie die sich das alles passend machen."
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