Offener Brief von Musikern zum Tod des Pianisten Pawel Kuschnir

    Martha Argerich und Daniel Barenboim nehmen Hand in Hand den Beifall des Publikums entgegen.
    Die Pianistin Martha Argerich und der Dirigent Daniel Barenboim zählen zu den Unterzeichnern des Offenen Briefs. © imago / Future Image
    Der russische Pianist Pawel Kuschnir ist Ende Juli in einem russischen Untersuchungsgefängnis an den Folgen eines Hungerstreiks gestorben. Namhafte Musiker wie Martha Argerich, Daniel Barenboim und Sir Simon Rattle verneigen sich vor seinem Mut und seiner Menschlichkeit in einem offenen Brief, den die Frankfurter Allgemeine Zeitung abgedruckt hat. Kuschnir hatte an der Philharmonie in Birobidschan gearbeitet und war den Angaben zufolge Ende Mai unter dem Vorwurf von Extremismus festgenommen worden. Der 39-Jährige hatte aus seiner Haltung gegen den russischen Angriff auf die Ukraine keinen Hehl gemacht, ein Buch darüber geschrieben und einen Youtube-Kanal betrieben. In Haft war der Pianist in den Hungerstreik getreten und nach Angaben seiner Mutter an den Folgen gestorben. In dem Offenen Brief würdigen die prominenten Musiker Kuschnir als "bemerkenswerten Künstler, Schriftsteller und Denker" und wollen an ihn, den sie tragischerweise nicht kannten, erinnern sowie an die anderen "zahllosen unbekannten politischen Gefangenen in Russland wie überall in der Welt".