Offener Brief: EKD soll Beziehungen zur russisch-orthodoxen Kirche auf Eis legen

    Präsident Wladimir Putin mit dem Patriarchen der RUssisch Orthodoxen Kirche, Kyrill I.
    Präsident Wladimir Putin mit dem Patriarchen Kyrill I. © picture-alliance/AP/Alexander Zemlianichenko
    Theologinnen und kirchennahe Politiker fordern die Evangelische Kirche in Deutschland auf, ihre Beziehungen zur russisch-orthodoxen Kirche unter Patriarch Kirill auf Eis zu legen. Hintergrund ist dessen Parteinahme für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine - wie aus einem offenen Brief hervorgeht, aus dem die Zeitung "Die Welt" zitiert. In dem Brief wird ein Moratorium für jeglichen bilateralen Dialog der EKD mit der Spitze der russisch-orthodoxen Kirche gefordert. Initiiert hat das Schreiben unter anderem die langjährige Generalsekretärin des Evangelischen Kirchentags, Ellen Ueberschär. Zu den Erstunterzeichnern zählen die frühere Leiterin der Stasi-Unterlagenbehörde, Marianne Birthler, die ehemalige Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, der DDR-Bürgerrechtler Markus Meckel und die Regionalbischöfin der Evangelischen Landeskirche Hannovers, Petra Bahr. Der offene Brief richtet sich an den Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), Ioan Sauca, und den Rat der EKD. Anlass des Schreibens ist die 11. ÖRK-Vollversammlung, die Anfang September in Karlsruhe stattfinden soll. Die Unterzeichner plädieren dafür, die ÖRK-Mitgliedschaft der Russisch-Orthodoxen Kirche zu unterbrechen. ÖRK und EKD müssten außerdem erläutern, wie der Krieg gegen die Ukraine und das "Gebaren der Führungsspitze der Russisch-Orthodoxen Kirche bei der Vollversammlung thematisiert und der Vorrang der Opferperspektive gewahrt werden soll".