Offenbar Einigung im Streit um Leitung der Passionsspiele in Oberammergau

    Bei der Fotoprobe zu den 42. Oberammergauer Passionsspiele sind rund zwei Dutzend Menschen auf der Bühne. Jesus hängt am Kreuz, ein römischer Soldat sticht mit einer Lanze in Jesu Brust.
    Die Kreuzigungsszene bei den 42. Passionsspielen in Oberammergau. © imago / Rudolf Gigler
    Im Streit um den Spielleiter-Posten bei den Passionsspielen 2030 in Oberammergau zeichnet sich eine Einigung ab. Das biblische Spektakel könnte erneut ein Führungsduo bekommen: Christian Stückl an der Spitze und als zweiter Spielleiter Abdullah Karaca. Das wäre dasselbe Modell wie bereits 2022. Eine gemeinsame Bewerbung liege aber noch nicht vor, sagte Bürgermeister Andreas Rödl der Nachrichtenagentur epd. Die beiden Theatermacher waren nach den Passionsspielen 2022 getrennte Wege gegangen. Der Streit um den Spielleiter-Posten war durch einen Gemeinderatsbeschluss ausgelöst worden: Erstmals in der Geschichte konnten sich Interessierte in einem freien Verfahren für die Spielleitung bewerben. Stückl, der seit 1990 ununterbrochen die Spielleitung innehat, wertete das Vorgehen als Affront gegen sich - offenbar auch, dass sich Karaca um die Spielleitung und damit um seine Nachfolge bemüht hatte. Der Gemeinderat schwenkte diese Woche um: Die Bewerbungsfrist endet nun bereits am 8. September. Im Oktober will der Gemeinderat über die neue Leitung für die Passionsspiele 2030 entscheiden. Die weltberühmten Oberammergauer Passionsspiele sind ein riesiger Wirtschaftsfaktor und ein Millionengeschäft für den kleinen Ort mit rund 5.500 Einwohnern.