OFF-Kultur kritisiert Pop-Kultur

Die Marke Neukölln nur benutzt

Anton Teichmann im Gespräch mit Stephan Karkowsky  · 02.09.2016
Wir haben über das Neuköllner Pop-Kultur-Festival berichtet und sogar mitgemacht. Am Freitag ging es zu Ende. Und wir fragen uns: Braucht Berlin wirklich noch ein Festival? Nein, sagt Anton Teichmann, Macher des Gegenfestivals OFF-Kultur.
Die Festivals Pop-Kultur und OFF-Kultur fanden zeitgleich in Neukölln statt (31. August bis 2. September). Pop-Kultur ist ein Projekt der Musicboard Berlin GmbH, die vom Senat finanziert wird. Es wird mit 700.000 Euro öffentlich gefördert. Das kleinere, dezentral organisierte OFF-Kultur-Festival versteht sich als Gegenveranstaltung zum Pop-Kultur.
Im Interview mit Deutschlandradio Kultur sagte OFF-Kultur-Mitveranstalter Anton Teichmann, sein Team habe diesen Diskurs gewollt. Man beziehe sich direkt auf das Festival Pop-Kultur. Wenn OFF-Kultur zwei Wochen später stattfände, hätte man ihn nicht interviewt.

OFF-Kultur steht nicht für ganz Neukölln

Teichmann ist der Meinung, dass die Konkurrenz der beiden Festivals für KünstlerInnen und BesucherInnen kein Problem sei. Inoffizielle Programme gebe es bei den meisten großen Festivals.
An Pop-Kultur kritisiert er, dass die Macher die Marke Neukölln nur "vorschieben" würden, sich aber nicht mit den Hintergründen dieses Images beschäftigt hätten. OFF-Kultur habe nicht den Anspruch ganz Neukölln zu vertreten.
Auf der Webseite von OFF-Kultur gibt es nur Informationen auf Englisch, was den Eindruck erweckt, OFF-Kultur wendet sich nur an die internationale Neuköllner Szene. Teichmann begründete diese Entscheidung mit der kurzen Vorbereitungszeit: Sein Team habe das Festival innnerhalb von sechs Wochen organisiert. Die Künstler habe man im Kreis von Freunden und Arbeitskollegen akquiriert.
(mia)

Lesen Sie hier ein Interview des Online-Magazins neukoellner.net mit der künstlerischen Leitung von Pop-Kultur, mit Christian Morin, Katja Lucker, Martin Hossbach.
Mehr zum Thema