Österreichs Verband Filmregie kritisiert Vorverurteilung von Regisseur Seidl

Der Verband Filmregie Österreich übt Kritik am Umgang von Medien und Institutionen mit den Missbrauchsvorwürfen gegen Regisseur Ulrich Seidl. Der „Spiegel“ hatte berichtet, bei den Dreharbeiten zu Seidls Film „Sparta“ in Rumänien seien Kinder mit Szenen rund um Alkoholismus, Gewalt und Nacktheit konfrontiert worden. Nach dieser und anderen Veröffentlichungen sei es zu „zahlreichen übereilten und unsachlichen öffentlichen Reaktionen“ gekommen, kritisiert der Verband. Man habe einer Vorverurteilung Vorschub geleistet. Das Toronto Filmfestival etwa hatte nach den Berichten die Weltpremiere von „Sparta“ abgesagt. In San Sebastian wurde der Film dagegen gezeigt. Seidl selbst sprach stets von einer „grotesken Verdrehung“ gewisser Medien und betonte, die Laiendarsteller und ihre Eltern würden ihm nichts mehr vorwerfen, seitdem sie den fertigen Film gesehen hätten.