Österreichischer Aktionskünstler Günter Brus ist tot

    Ein junger Mann sitzt im Rahmen eines Happenings in einer Art Schlafanzug auf einem Tisch und hält die Hand an den Kopf.
    Für Günter Brus als einen Vertreter des Wiener Aktionismus war Kunst Aktion, wie hier bei einem Happening im Porrhaus 1967. © picture-alliance / VOTAVA / VOTAVA
    Der österreichische Aktionskünstler Günter Brus ist tot. Das bestätigte der Leiter der Brus-Ausstellung in Graz, Roman Grabner, unter Berufung auf die Familie des Malers. Demnach starb Brus gestern im Alter von 85 Jahren. Brus war Mitbegründer des sogenannten Wiener Aktionismus, einer Art Körperkunst, die in den 1960er-Jahren das Publikum schockierte. Die Aktionen, die oft in Tabuzonen vorstießen, thematisierten das Aufbegehren des Individuums gegen Staat und Gesellschaft. In einer seiner markantesten Aktionen war der Künstler vollständig in weiß gekleidet und mit einer schwarzen Linie bemalt durch Wien gelaufen, ehe er von der Polizei festgenommen wurde. Seit Herbst 2011 ist ihm in Graz mit dem „Bruseum“ ein eigenes Museum gewidmet.