Ökonom fordert Gesetz gegen Wucherkredite
Udo Reifner, Professor für Wirtschaftsrecht an der Universität Hamburg, hat die künftigen, EU-weiten Vorschriften für Verbraucherkredite scharf kritisiert und ein Gesetz gegen Wucher gefordert.
Reifner sagte, die entsprechende Richtlinie der Europäischen Union schütze die Verbraucher nicht davor, von Banken über den Tisch gezogen zu werden. Die Richtlinie werde allein dazu führen, dass Verbraucher künftig "drei Kilo Papier" nach Beratungsgesprächen mitbekämen.
Zudem sei das neue, in der Richtlinie festgeschriebene Widerrufsrecht "vollkommen unsinnig", kritisierte er. Der Verbraucher brauche eigentlich nur zwei Informationen, sagte Reifner: "einen effektiven Jahreszins, damit er vergleichen kann, wer ist der Billigste, und einen Tilgungsplan, damit er weiß, was auf ihn zukommt. Aber genau die beiden Informationen kriegt er nicht, dafür Hunderte von anderen, unsinnigen Informationen."
Vor dem Hintergrund der derzeitigen Wirtschaftskrise forderte der Professor ein Gesetz gegen Wucher in Deutschland und klare Regeln gegen faule Kredite. In der Bundesrepublik gebe es derzeit über 3,2 Millionen überschuldete Haushalte. Reifner warf den Banken vor, zu hohe Zinsen und Gebühren für Kredite zu verlangen und so Wucher zu betreiben. "Wir haben ganz klar ein Wucher-System", sagte er.
In Portugal sei jetzt ein Gesetz gegen Wucher ins Parlament eingebracht worden, auch in Frankreich, den Niederlanden und Belgien existierten entsprechende Gesetze: "Nur wir in Deutschland haben nichts."
Der Grund dafür sei die starke Bankenlobby. Reifner wies darauf hin, dass die SPD bereits 1974 und 1977 über das Land Hessen ein Gesetz gegen Wucher in den Bundesrat eingebracht habe. Die weltweite Wirtschaftskrise sei durch Wucherkredite entstanden, betonte Reifner. Wenn nichts dagegen unternommen werde, werde die nächste Kapitalmarktkrise in zehn Jahren noch "viel schlimmer".
Das vollständige Gespräch mit Udo Reifner können Sie bis zum 23.08.2009 als
MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
Zudem sei das neue, in der Richtlinie festgeschriebene Widerrufsrecht "vollkommen unsinnig", kritisierte er. Der Verbraucher brauche eigentlich nur zwei Informationen, sagte Reifner: "einen effektiven Jahreszins, damit er vergleichen kann, wer ist der Billigste, und einen Tilgungsplan, damit er weiß, was auf ihn zukommt. Aber genau die beiden Informationen kriegt er nicht, dafür Hunderte von anderen, unsinnigen Informationen."
Vor dem Hintergrund der derzeitigen Wirtschaftskrise forderte der Professor ein Gesetz gegen Wucher in Deutschland und klare Regeln gegen faule Kredite. In der Bundesrepublik gebe es derzeit über 3,2 Millionen überschuldete Haushalte. Reifner warf den Banken vor, zu hohe Zinsen und Gebühren für Kredite zu verlangen und so Wucher zu betreiben. "Wir haben ganz klar ein Wucher-System", sagte er.
In Portugal sei jetzt ein Gesetz gegen Wucher ins Parlament eingebracht worden, auch in Frankreich, den Niederlanden und Belgien existierten entsprechende Gesetze: "Nur wir in Deutschland haben nichts."
Der Grund dafür sei die starke Bankenlobby. Reifner wies darauf hin, dass die SPD bereits 1974 und 1977 über das Land Hessen ein Gesetz gegen Wucher in den Bundesrat eingebracht habe. Die weltweite Wirtschaftskrise sei durch Wucherkredite entstanden, betonte Reifner. Wenn nichts dagegen unternommen werde, werde die nächste Kapitalmarktkrise in zehn Jahren noch "viel schlimmer".
Das vollständige Gespräch mit Udo Reifner können Sie bis zum 23.08.2009 als
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