Öko-Kapital Tropenwald
Früher erstreckte sich Westafrikas Regenwald über das gesamte Hochland von Guinea, heute sind nur noch wenige Flecken übrig geblieben. Der "Gola Forest" etwa ist ein weitgehend unberührtes Gebiet, das Sierra Leone und Liberia vor illegalem Holzeinschlag und Wilderei schützen wollen.
Der Bauer Mustafa Koroma lebt in einem Dorf am Rand des Regenwaldes, tief im Osten von Sierra Leone. Er ist ratlos. Er spürt den Klimawandel, erklären kann er ihn nicht. Er stellt nur fest, dass die Regenzeiten viel kürzer sind und weniger berechenbar, und dass seine Reisernten immer schlechter werden.
"Wir können so nicht weitermachen. Hier in den Dörfern sind die Brunnen versiegt, wir müssen immer tiefer graben. Wo ist das ganze Wasser hin? Wo sollen wir unseren Reis anbauen? Schauen Sie sich mal um, alles trocken und ausgedörrt ... "
Zum Klimawandel kommt die Umweltzerstörung dazu: die Wilderei, und der illegale Holzeinschlag durch internationale Firmen, abgesegnet von korrupten Politikern. Praktisch in letzter Minute haben die Staatschefs persönlich gehandelt, um den angrenzenden Gola Forest zu schützen. Das riesige Gebiet zwischen Sierra Leone und Liberia ist das letzte weitgehend unberührte Ökosystem der Region. Vor zwei Jahren wurde der Gola Forest zu einem grenzübergreifenden Nationalpark gemacht. Mit millionenschwerer Hilfe der Europäischen Union.
Der Gola Forest ist ein dunkelgrünes Paradies. Viele Tiere kommen nur hier vor - kleine Elefanten, Zwergnilpferde, seltene Vögel. Die Menschen in den umliegenden Dörfern sollen begreifen, dass sie verantwortlich mit der Natur umgehen müssen. Dafür leisten die Parkmanager mühsame Überzeugungsarbeit. Das verschlingt einen großen Teil der EU-Förderung - und die läuft Mitte 2012 aus. Umso wichtiger, so Sierra Leones Präsident Koroma, den Waldschutz in bares Geld umzuwandeln:
"Wir wollen herausfinden, welches Potential der Gola Forest für den Emissionshandel hat. Studien zum Wald als Kohlenstoff-Speicher sind sehr vielversprechend. Die daraus erzielten Gewinne könnten wieder investiert werden. Dann könnten wir diese vernachlässigte Region weiter entwickeln und die Umwelt schützen."
Auf der Klimakonferenz in Bali Ende 2007 hatten die Vereinten Nationen in der so genannten REDD-Initiative vereinbart, dass der in den Wäldern gespeicherte Kohlenstoff künftig einen wirtschaftlichen Wert haben soll. Im Falle des Gola Forest könnten sich Sierra Leone und Liberia also die Aufnahme und Speicherung des Treibhausgases CO2 durch den Wald anrechnen lassen. Beide Länder hoffen, dass ihr Park als natürliche Kohlenstoffsenke auch ein Zertifikat bekommt, sozusagen als handelbares Klimakapital. Für den Gola Forest-Projektleiter Guy Marris ist das noch Zukunftsmusik:
"Es geht vor allem um den Effekt der CO2-Speicherung vor Ort. Es ist ein Missverständnis, wenn Regierungen glauben, sie könnten viele Dollar-Millionen mit Emissionshandel verdienen und ihre leeren Kassen füllen. Wenn wir mit dem Geld den Park am Laufen halten und die Kosten decken könnten, dann wäre das ein wichtiger erster Schritt. So könnte der Gola Forest auch in der Zukunft geschützt werden. Dazu braucht es viel politischen Willen."
Wald als Öko-Kapital - Guy Marris ist überzeugt, dass der Gola Forest zur Erfolgsgeschichte wird.
"Wir können so nicht weitermachen. Hier in den Dörfern sind die Brunnen versiegt, wir müssen immer tiefer graben. Wo ist das ganze Wasser hin? Wo sollen wir unseren Reis anbauen? Schauen Sie sich mal um, alles trocken und ausgedörrt ... "
Zum Klimawandel kommt die Umweltzerstörung dazu: die Wilderei, und der illegale Holzeinschlag durch internationale Firmen, abgesegnet von korrupten Politikern. Praktisch in letzter Minute haben die Staatschefs persönlich gehandelt, um den angrenzenden Gola Forest zu schützen. Das riesige Gebiet zwischen Sierra Leone und Liberia ist das letzte weitgehend unberührte Ökosystem der Region. Vor zwei Jahren wurde der Gola Forest zu einem grenzübergreifenden Nationalpark gemacht. Mit millionenschwerer Hilfe der Europäischen Union.
Der Gola Forest ist ein dunkelgrünes Paradies. Viele Tiere kommen nur hier vor - kleine Elefanten, Zwergnilpferde, seltene Vögel. Die Menschen in den umliegenden Dörfern sollen begreifen, dass sie verantwortlich mit der Natur umgehen müssen. Dafür leisten die Parkmanager mühsame Überzeugungsarbeit. Das verschlingt einen großen Teil der EU-Förderung - und die läuft Mitte 2012 aus. Umso wichtiger, so Sierra Leones Präsident Koroma, den Waldschutz in bares Geld umzuwandeln:
"Wir wollen herausfinden, welches Potential der Gola Forest für den Emissionshandel hat. Studien zum Wald als Kohlenstoff-Speicher sind sehr vielversprechend. Die daraus erzielten Gewinne könnten wieder investiert werden. Dann könnten wir diese vernachlässigte Region weiter entwickeln und die Umwelt schützen."
Auf der Klimakonferenz in Bali Ende 2007 hatten die Vereinten Nationen in der so genannten REDD-Initiative vereinbart, dass der in den Wäldern gespeicherte Kohlenstoff künftig einen wirtschaftlichen Wert haben soll. Im Falle des Gola Forest könnten sich Sierra Leone und Liberia also die Aufnahme und Speicherung des Treibhausgases CO2 durch den Wald anrechnen lassen. Beide Länder hoffen, dass ihr Park als natürliche Kohlenstoffsenke auch ein Zertifikat bekommt, sozusagen als handelbares Klimakapital. Für den Gola Forest-Projektleiter Guy Marris ist das noch Zukunftsmusik:
"Es geht vor allem um den Effekt der CO2-Speicherung vor Ort. Es ist ein Missverständnis, wenn Regierungen glauben, sie könnten viele Dollar-Millionen mit Emissionshandel verdienen und ihre leeren Kassen füllen. Wenn wir mit dem Geld den Park am Laufen halten und die Kosten decken könnten, dann wäre das ein wichtiger erster Schritt. So könnte der Gola Forest auch in der Zukunft geschützt werden. Dazu braucht es viel politischen Willen."
Wald als Öko-Kapital - Guy Marris ist überzeugt, dass der Gola Forest zur Erfolgsgeschichte wird.