Öffentlicher Dienst

Weniger Personal, mehr Aufgaben

Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes
Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes: Weiche Faktoren statt mehr Geld © dpa / picture alliance
17.11.2014
Nach Schätzungen fehlen dem öffentlichen Dienst inzwischen 170.000 Mitarbeiter. Gerd Landsberg vom Städte- und Gemeindebund sagt: Der Wettbewerb um Fachkräfte ist über die Vergütung nicht zu gewinnen.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, klagt darüber, dass der öffentliche Dienst zunehmend Schwierigkeiten hat, Fachkräfte zu finden. Im Deutschlandradio Kultur sagte Landsberg, Städte und Gemeinden könnten den Wettbewerb um Fachkräfte gegen die Wirtschaft über die Vergütung nicht gewinnen. Als Vorteil habe der öffentliche Dienst allein die weichen Faktoren: So könne man Teilzeit, Kinderbetreuung und unter Umständen auch vergünstigten Wohnraum anbieten.
Polizisten sollen sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren - Radarkontrollen durchführen können auch private Anbieter
Eine Schätzung des Beamtenbundes, nach der deutschlandweit mehr als 170.000 Erzieher, Lehrer, Polizisten und andere Mitarbeiter im öffentlichen Dienst fehlen, wollte Landsberg aber nicht bestätigen. Zwar habe der Beamtenbund hier auf ein tatsächlich existierendes Problem hingewiesen. Er wisse aber nicht, wie sich die Zahlen des Beamtenbundes zusammensetzten und woher dieser sie nehme, sagte Landsberg.
"Man kann nicht mit immer weniger Personal immer mehr Aufgaben erfüllen", betonte er. Man könne aber über andere Lösungen nachdenken. Zum Beispiel könnten sich Polizisten auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, schlug er vor. Als Beispiel nannte Landsberg Radarkontrollen. Das müssten nicht unbedingt Polizisten machen – das könne ein privater Anbieter genauso.
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