Regierung will "Mediengruppe von weltumspannender Bedeutung"
Präsident Emmanuel Macron hatte im Wahlkampf angekündigt, aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk Frankreichs "eine Art französische BBC" machen zu wollen. Nun stellte Kulturministerin Françoise Nyssen die Pläne der Regierung vor.
Gleich mit den ersten Sätzen ihrer Erklärung machte die französische Kulturministerin Françoise Nyssen klar, dass mit der angekündigten Reform Großes bevorsteht: "Die Umwandlung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wurde vom Staatspräsidenten schon in seiner Wahlkampagne angekündigt, sie hat für die Regierung Priorität. Ich werde sie mit Entschlossenheit vorantreiben, mein Ehrgeiz ist es, eine breit aufgestellte Mediengruppe von weltumspannender Bedeutung zu schaffen."
Stärker, aber auch effizienter
Im Wahlkampf hatte Emmanuel Macron davon gesprochen, der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse "gestärkt", aber auch "effizienter" werden. Er könne sich daher vorstellen, "eine Art französische BBC" zu schaffen. Möglich wäre es doch, so Macron, die Fernsehsender der Gruppe France Télévisions und die Hörfunksender von Radio France in einer gemeinsamen Rundfunkholding zusammenzuführen, zu der auch der Auslandsrundfunk France Médias Monde sowie das Rundfunkarchiv INA gehören könnten.
Die genannten Einrichtungen arbeiten seit Jahrzehnten voneinander unabhängig. Als im Spätherbst vorzeitig konkrete Regierungspläne für eine solche Rundfunkholding bekannt wurden, waren die Proteste groß. Die jetzige Erklärung von Ministerin Francoise Nyssen war daher mit Spannung erwartet worden, doch sie sagte dazu nichts. Man habe diese Fragen auf das Jahr 2019 verschoben, habe sich zunächst auf die Modernisierung der Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks konzentriert, so die Ministerin. Die Präsidentin von France Télévisions, Delphine Ernotte, kündigte ebenfalls grundlegende Veränderungen an.
Die genannten Einrichtungen arbeiten seit Jahrzehnten voneinander unabhängig. Als im Spätherbst vorzeitig konkrete Regierungspläne für eine solche Rundfunkholding bekannt wurden, waren die Proteste groß. Die jetzige Erklärung von Ministerin Francoise Nyssen war daher mit Spannung erwartet worden, doch sie sagte dazu nichts. Man habe diese Fragen auf das Jahr 2019 verschoben, habe sich zunächst auf die Modernisierung der Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks konzentriert, so die Ministerin. Die Präsidentin von France Télévisions, Delphine Ernotte, kündigte ebenfalls grundlegende Veränderungen an.
"Jeder Bürger muss in unserem Angebot viel mehr finden als bisher, nämlich wirklichen Service im Netz. Es geht bei dieser Reform nicht mehr darum, unser Modell nachzujustieren, hier und da einiges zu verbessern, aber ansonsten die alten Parameter wie seit Jahren einfach immer weiterzuführen. Nein, es geht darum, unser Modell radikal neu zu gründen."
Massiver Ausbau der digitalen Präsenz
Für diese "Neugründung" soll vor allem die digitale Präsenz der Fernsehprogramme massiv ausgebaut werden, um das junge Publikum zurückzugewinnen; der Jugendkanal France 4 wird künftig terrestrisch nicht mehr zu empfangen sein. Werbefreies Kinderfernsehen soll es geben, mehr Bildungsprogramme, intensivierte Regionalberichterstattung, von einer europäischen Koproduktionsallianz ist die Rede, etwa mit dem ZDF oder der italienischen RAI. Auch Radio France will sich rundum modernisieren, vor allem durch engere Verzahnung mit Internetplattformen und –foren. Sibyle Veil, seit April die Präsidentin von Radio France: "Wir stehen am Beginn einer wirklichen Revolution in der Digitalisierung unserer Angebote, begleitet von ganz neuen technischen Möglichkeiten."
"Weltumspannende Bedeutung", "Neugründung", "Revolution" – neben solch großen Begriffen wirkt umso auffälliger, dass alle Beteiligten zu einer Frage schweigen: woher das Geld für die Innovationen kommen soll. In den letzten Wochen machten in Paris schon Gerüchte die Runde, wonach Einsparungen in einer Größenordnung von bis zu 500 Millionen Euro geplant seien. Nun hieß es dazu lediglich sehr allgemein, man setze auf "Synergieeffekte", ohne zu sagen, wodurch die zustande kommen sollen. Bis Ende Juli will man dazu mit allen Mitarbeitern Gespräche führen.
"Weltumspannende Bedeutung", "Neugründung", "Revolution" – neben solch großen Begriffen wirkt umso auffälliger, dass alle Beteiligten zu einer Frage schweigen: woher das Geld für die Innovationen kommen soll. In den letzten Wochen machten in Paris schon Gerüchte die Runde, wonach Einsparungen in einer Größenordnung von bis zu 500 Millionen Euro geplant seien. Nun hieß es dazu lediglich sehr allgemein, man setze auf "Synergieeffekte", ohne zu sagen, wodurch die zustande kommen sollen. Bis Ende Juli will man dazu mit allen Mitarbeitern Gespräche führen.