OECD-Bericht

Deutschland verteilt Geld für Bildung unklug

Kindertagesstätte in Nordrhein-Westfalen
Ein Jahr Kita bedeutet deutlich höhere Chancen auf gute Noten mit 15 Jahren, so die OECD-Studie. © Imago
Von Philipp Banse · 15.09.2016
Studieren kostet nichts, dafür ist die Kinderbetreuung teuer: Das müsste sich in Deutschland ändern, kritisiert die OECD in einem Bildungsbericht, der aber auch einiges zu loben findet.
In keinem anderen Industrieland klappt der Übergang von der Ausbildung in den Beruf so gut wie in Deutschland. "Die berufliche Ausbildung ist international als vorbildlich anerkannt", sagt Andreas Schleicher, Direktor für Bildung bei der OECD und verantwortlich für den über 600-seitigen Bildungsbericht.
Die Frage ist allerdings seit Jahren: Wer bekommt eigentlich die Chance für eine so gute und lukrative Bildungskarriere? Da hat Deutschland immer noch deutliche Defizite, so der OECD-Bericht. Das Geld werde unklug verteilt: Ein Studium ist kostenlos, bei den Kitas müssen Eltern ein Viertel der Kosten tragen.

So viele Menschen wie vor zehn Jahren ohne Bildungsabschluss

Wer als Kind ein Jahr zur Kita geht, hat deutlich höhere Chancen auf gute Noten und Pisa-Werte mit 15 Jahren, hat die OECD-Studie ermittelt. Der Vorteil für Kinder mit Migrationshintergrund ist hierbei am größten.
Negativaspekt: Zuletzt hatten immer noch ebenso viele Menschen in Deutschland keinen Bildungsabschluss wie vor zehn Jahren. Andreas Schleicher: "Der Bildungsaufstieg aus bildungsfernen Schichten gelingt weiterhin nur schwer."
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