Obamas Sommer-Playlist

Musik eines ideellen Gesamtamerikaners

07:00 Minuten
Michelle Obama tanzt
Was Michelle Obama in Bewegung bringt, das kann man bei Spotify nachhören. © imago/ZUMA Press/Ricky Fitchett
Christian Werthschulte im Gespräch mit Timo Grampes |
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Barack und Michelle Obama haben ihre jährliche Sommer-Spotify-Playlist veröffentlicht. Die 44 Songs decken viele Genres der Popmusik ab – und setzen damit auch politische Zeichen für ein diverses Amerika.
„Some new, some old, some fast, some slow“ – so fasst der ehemalige US-Präsident Barack Obama seine diesjährige Sommer-Playlist zusammen. Eine Auswahl aus 44 Songs, die er mit seiner Frau Michelle in den vergangenen Monaten gehört hat. Vertreten sind sehr viele Musikrichtungen wie Hip Hop, Soul und Jazz. Von Drake bis Steely Dan, von Jay-Z, Beyoncé und John Legend bis hin zu den Rolling Stones.

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Aber auch Reggaeton ist mit der Sängerin Rosalia vertreten. Laut dem Journalisten Christian Werthschulte setzen die Obamas damit ein Zeichen in Richtung Latino-Community in den USA. „Obama sagt: Ihr gehört dazu, ihr seid Teil der USA.“ Damit grenze er sich auch von Donald Trump ab, der sich auch abfällig über Lateinamerikaner geäußert hat, zuletzt auch gegen vier weibliche Kongress-Abgeordnete.

Diversität und Body Positivity

Mit der Auswahl anderer Künstler repräsentieren die Obamas Vertreter der LGBTIQ-Minderheiten. Lil NAS X zum Beispiel mit seinem Hit „Old Town Road“. Er habe nicht nur, so Werthschulte, Country und Rap zusammengebracht, sondern sich auch ganz beiläufig geoutet, was nicht nur ein Novum für Hip-Hop sei, sondern auch für die eher konservative Country-Community. Auch die Sängerin Lizzo stehe für Diversität und Body Positivity.

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Warum Obama Listen wie diese veröffentlicht? Er wolle sich als „ideeller Gesamtamerikaner“ präsentieren, der alle Differenzen der amerikanischen Kultur abbildet, so Werthschulte. Allerdings fehle das Genre, das derzeit die Charts dominiere, nämlich Trap, ein Hip-Hop-Genre, das mit Songs über Drogen, Autos und Sex die materialistische und dunkle Seite der USA verkörpere.
Obama macht Schule: Auch andere US-Politiker veröffentlichen Playlists, unter anderem auch Bernie Sanders. Bei ihm aber seien, so Werthschulte, „nur alte weiße Männer“ zu hören.
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