Obama und Deutschland
Es ging alles ganz schnell, sehr rasant, möchte man meinen: Der eine wurde als Schurke und Totalversager verabschiedet, der nächste als Lichtgestalt begrüßt. Aber so glatt, so harmonisch und frei von Kontroversen werden die deutsch-amerikanischen Beziehungen auch unter dem neuen Präsidenten Barack Obama nicht ablaufen.
Gewiss sagt man jetzt von Deutschland aus über den Atlantik hinweg Nettigkeiten. Aber das tun alle, und die Telefondrähte in den Regierungszentralen Europas dürften in den letzten Tagen geglüht haben, um die heißbegehrten ersten Photo- und Gesprächstermine im Weißen Haus zu erhalten. Auch Berlin arbeitet mit einer Umarmungsstrategie und verweist, ein wenig zu nachdrücklich, auf die Sätze zur transatlantischen Zusammenarbeit und zum Verhalten der USA in der Weltpolitik, die Obama im letzten Sommer an der Berliner Siegessäule sagte. Sie bleiben letztlich ein Orakel, interpretationsfähig.
Aber nun wird es konkret. Gewiss wird sich hinsichtlich des Multilateralismus fortan etwas bei den Amerikanern tun, auch hinsichtlich der Rettung des Weltklimas. Aber auch in der internationalen Politik gilt die Faustregel des ‚do ut des’. Die bange, selten offen in der deutschen Hauptstadt in diesen Tagen geäußerte Frage bleibt somit, was die Amerikaner in einer Welt voller Konflikte an Bündnissolidarität einfordern werden, mit anderen Worten, was Deutschland in Afghanistan und an anderen Orten militärisch und finanziell zu tun gedenkt.
Die USA werden, zumindest vorübergehend, sehr viel mehr Soldaten in die Region bringen. Von den Europäern haben dies bislang nur die Briten getan, die sich traditionell als engste Partner Amerikas sehen. Die Kanzlerin hat es in ihrer Amtszeit nur einmal für einige Stunden nach Kabul geschafft.. Wirtschaftsminister Glos war als einziges Kabinettsmitglied im Irak. Der Außenminister hat offenbar seinen angekündigten Bagdad-Besuch verschoben. Die Stabilisierung Afghanistans, oder sagen wir, der Versuch, wird zusammen mit einem großen Kraftakt für Pakistan ganz vorn auf der Agenda des neuen US-Präsidenten stehen.
Und sein Blick wird nicht so sehr nach Asien schweifen, zumal wenn es um das andere große Sorgenthema, den Nahen Osten geht, sondern in Richtung NATO und der Handvoll von westlichen Demokratien, die bislang und wohl auch in Zukunft eine besondere Verantwortung für das Wohlergehen der Welt an den Tag legen. Eine nicht-militärische Außenpolitik, die die Grünen fordern und die SPD sich insgeheim wünscht, bleibt ein Traum.
Schnell konkret wird es in der Wirtschaftspolitik werden, wie die heutige Entwicklung an den US-Börsen zeigt. Die Finanzkrise geht weiter. Ob Obama, ob die Amerikaner hier ausreichend Rücksicht auf die Stimme und Interessenlage Europas nehmen, wird sich schon bald zeigen. Obama wird in erster Linie ein Präsident Amerikas sein, kein Weltregierungschef. Europa ist für ihn eine terra incognita. In Amerika, Asien und Afrika kennt er sich sehr viel besser aus. Es bleibt abzuwarten, welche Folgen das hat. Nichts wird so sein, wie es einmal war.
Aber nun wird es konkret. Gewiss wird sich hinsichtlich des Multilateralismus fortan etwas bei den Amerikanern tun, auch hinsichtlich der Rettung des Weltklimas. Aber auch in der internationalen Politik gilt die Faustregel des ‚do ut des’. Die bange, selten offen in der deutschen Hauptstadt in diesen Tagen geäußerte Frage bleibt somit, was die Amerikaner in einer Welt voller Konflikte an Bündnissolidarität einfordern werden, mit anderen Worten, was Deutschland in Afghanistan und an anderen Orten militärisch und finanziell zu tun gedenkt.
Die USA werden, zumindest vorübergehend, sehr viel mehr Soldaten in die Region bringen. Von den Europäern haben dies bislang nur die Briten getan, die sich traditionell als engste Partner Amerikas sehen. Die Kanzlerin hat es in ihrer Amtszeit nur einmal für einige Stunden nach Kabul geschafft.. Wirtschaftsminister Glos war als einziges Kabinettsmitglied im Irak. Der Außenminister hat offenbar seinen angekündigten Bagdad-Besuch verschoben. Die Stabilisierung Afghanistans, oder sagen wir, der Versuch, wird zusammen mit einem großen Kraftakt für Pakistan ganz vorn auf der Agenda des neuen US-Präsidenten stehen.
Und sein Blick wird nicht so sehr nach Asien schweifen, zumal wenn es um das andere große Sorgenthema, den Nahen Osten geht, sondern in Richtung NATO und der Handvoll von westlichen Demokratien, die bislang und wohl auch in Zukunft eine besondere Verantwortung für das Wohlergehen der Welt an den Tag legen. Eine nicht-militärische Außenpolitik, die die Grünen fordern und die SPD sich insgeheim wünscht, bleibt ein Traum.
Schnell konkret wird es in der Wirtschaftspolitik werden, wie die heutige Entwicklung an den US-Börsen zeigt. Die Finanzkrise geht weiter. Ob Obama, ob die Amerikaner hier ausreichend Rücksicht auf die Stimme und Interessenlage Europas nehmen, wird sich schon bald zeigen. Obama wird in erster Linie ein Präsident Amerikas sein, kein Weltregierungschef. Europa ist für ihn eine terra incognita. In Amerika, Asien und Afrika kennt er sich sehr viel besser aus. Es bleibt abzuwarten, welche Folgen das hat. Nichts wird so sein, wie es einmal war.