Nürnberger Kirche schließt queere Ausstellung "Jesus liebt" endgültig

Nach anhaltender Kritik wird die Nürnberger Kirche St. Egidien die Ausstellung "Jesus liebt" mit Bildern des schwulen Malers und Filmemachers Rosa von Praunheim nicht weiter zeigen. Das habe der Kirchenvorstand am Donnerstagabend einstimmig entschieden, teilte der geschäftsführende Pfarrer von St. Sebald und St. Egidien, Martin Brons, mit. Der Vorstand habe sich seine Entscheidung nicht leicht gemacht. Zu der Ausstellung habe die Kirchengemeinde viel Zuspruch, doch auch ernst zu nehmende Kritik erhalten. Zahlreiche Menschen hätten sich in ihrem religiösen Empfinden verletzt gefühlt. Man sehe keine Möglichkeit mehr, einen zielführenden und versöhnenden Diskurs zu führen. Die Ausstellung war erst am vergangenen Freitag im Rahmen der "Pride Weeks" des Nürnberger Christopher-Street-Days eröffnet worden - nach massiver Kritik, Anfeindungen und Hetze wurde sie am Montagabend zunächst vorübergehend geschlossen. Die Bilder der Ausstellung setzen sich mit Religion, Sexualität, Liebe und Tod auseinander und zeigen provokante, teils explizite homoerotische und sexuelle Handlungen.