NRW-Museum übernimmt private Contergan-Sammlung

    Eine Originalpackung des Medikamentes Contergan © Stefan Puchner / dpa
    Das Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen hat die Privatsammlung einer Contergan-Geschädigten über den Medikamentenskandal übernommen. Die Düsseldorferin Catia Monser sammelte über fast fünf Jahrzehnte hinweg rund 100 Objekte, darunter Werbeartikel des Pharmaunternehmens Grünenthal, wie die Museumsstiftung in Düsseldorf mitteilte. Monser legte zudem eine Bibliothek über den Skandal an, dokumentierte Pressematerialien und persönliche Aufzeichnungen und bewahrte Requisiten eines WDR-Fernsehfilms auf. Das Pharmaunternehmen Grünenthal aus Stolberg bei Aachen nahm im November 1961 sein Schlafmittel Contergan vom Markt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass das Präparat bei Schwangeren verheerende Folgen haben konnte: Die Einnahme führte zu Totgeburten und bei bis zu 10.000 Säuglingen zu Missbildungen. Die weltweit noch rund 2.500 Betroffenen sind heute um die 60 Jahre alt. Einen Teil der Sammlung zeigt das Haus der Geschichte im Rahmen der Wanderausstellung "Museum Mobil. Wir suchen Ihre NRW-Geschichte", die in den kommenden Jahren alle Kreise und kreisfreien Städte in NRW besuchen soll.