Noch lange nicht ausgeklappert

Von Bettina Ritter |
Einst galten sie als älteste Kraftmaschine der Menschheit. Heute sind sie oft verrottet und verfallen: Wind- und Wassermühlen. In Brandenburg - neben Nordrhein-Westfalen wohl eines der das Mühlenreichsten Länder Deutschlands - ist die Zahl der Mühlen seit Mitte des 19. Jahrhunderts von mehr als 2000 auf etwa 140 gesunken, die wenigsten sind noch in Betrieb. Der Grund: Die Naturkräfte Wind und Wasser mussten sich der Elektronik geschlagen geben.
Trotzdem haben die Brandenburger Mühlen noch lange nicht ausgeklappert. Pfiffige Neubesitzer und Pächter hauchen ihnen neues Leben ein. Wo einst Korn gemahlen wurde, speisen jetzt Touristen in teuren Restaurants, sitzen Architekten in schicken Designer-Wohnungen oder halten Unternehmen Fortbildungsseminare ab. Auch den einen oder anderen Bio-Hof hat es in eine alte Wassermühle verschlagen. Manch andere Besitzer sehen sich in einer historischen Verantwortung und haben die Mühle in ein Museum umgewandelt, um an ihre vergangene, tragende Rolle zu erinnern.

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