Nida-Rümelin: Bologna-Prozess ist gescheitert
Nach Ansicht des früheren Kulturstaatsministers Julian Nida-Rümelin hat der sogenannte Bologna-Prozess nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt. Die Ziele seien richtig, die Umsetzung bedeute für manche Fächer aber eine „Katastrophe“.
Gabi Wuttke: Einheitliche Studiengänge in Europa zum Wohl von Studenten und Arbeitgebern in globalisierten Zeiten – das ist das Ziel des Bologna-Prozesses. Aber die Studenten in Deutschland wollen nicht mehr am Gängelband von Bachelor und Master hängen, quadratisch, praktisch, gut, so will die Mehrheit nicht werden. Vor der inzwischen unüberhörbaren Kritik kann auch die Bundesbildungsministerin Augen und Ohren nicht mehr verschließen, deshalb trifft sich Annette Schavan heute mit den Wissenschaftsministern der Länder, der Hochschulrektorenkonferenz, dem Hochschulverband und Studierenden. Lange schon gehört Kulturstaatsminister a.D. Julian Nida-Rümelin, Professor für Philosophie in München, zu den Kritikern des Bologna-Prozesses. Guten Morgen!
Julian Nida-Rümelin: Guten Morgen!
Wuttke: Warum sind auch Sie der Meinung, die Verschulung des Studiums sei in Deutschland besonders ausgeprägt?
Nida-Rümelin: Es ist von Fach zu Fach sehr unterschiedlich. Ich habe ja auch Physik studiert, solche Fächer müssen erst mal sehr verschult sein, da ist die Umstellung keine Bedrohung. In den Geisteswissenschaften, da ist das Selbststudium – selber in den Bibliotheken Bücher in die Hand nehmen, dort stundenlang sitzen, Hausarbeiten schreiben –, ist einfach wesentlich, ohne das geht es nicht. Und was wir gegenwärtig erleben ist, dass diese Vielfalt der Fächerkulturen vereinheitlicht wird und insbesondere ein Teil der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften dabei unter die Räder kommen.
Wuttke: Aber wenn wir bei den Geisteswissenschaften bleiben – da haben doch über viele Jahrzehnte viele Studenten die Geschichte ziemlich auf die leichte Schulter genommen und Zeit spielte für sie gar keine Rolle. Sie haben sich verwickelt in ihre Studienfächer und sind dann auch manchmal auf der Stelle getreten, wurden unter Umständen zu Karteileichen. Auch da ist doch eine Form von Verschulung nicht negativ.
Nida-Rümelin: Doch. Ich sehe es insgesamt als negativ. Ich glaube auch, dass dieses Zerrbild, was Sie da zeichnen, so nicht stimmt. Es hat in manchen Studienfächern – zumal der Philosophie – hohe Abbrecherquoten gegeben, sehr hohe, die jetzt vermutlich runtergehen in diesen Fächern. In anderen Fächern steigen sie interessanterweise durch die Umstellung, im Schnitt steigen sie, die Abbrecherquoten. Aber so der Bummelstudent, der dann 35 Semester irgendwo studiert, den hat es gegeben, aber das spricht nicht für die … das war nicht typisch für die Mehrheit. Es hat Probleme gegeben, die Studiengänge waren bis vor Kurzem noch in vielen Fächern unterstrukturiert, manche Studierende haben sich schwergetan. Aber insgesamt, muss man merkwürdigerweise einfach konstatieren, waren die Geisteswissenschaften in den letzten 20 Jahren eine große Erfolgsgeschichte. Wer hätte je gedacht, dass die Absolventen zu großen Zahlen unterkommen auf dem Arbeitsmarkt, als das mit dem Magister überhaupt erst losging und die nicht mehr alle Lehrer werden konnten wie früher? Das ist gelungen. Es gibt niedrige fünf Prozent etwa, drei Jahre nach Abschluss eines Philosophiestudiums sind fünf, sechs Prozent arbeitslos. Das heißt, diese Legende, dass die Geisteswissenschaften alle sozusagen für das Taxifahren qualifizierten, die hat nie gestimmt.
Wuttke: Ja, aber gerade weil Sie den Fall der Lehrer ansprechen, da muss man doch mal sagen, dass auch eine nicht besonders weitsichtige Politik für die Ausbildung der Lehrer dazu geführt hat, dass auch viele noch im Nachhinein – zu Zeiten, wo sie eigentlich schon gar nicht mehr in dem Status waren, noch verbeamtet zu werden – später nachgerutscht sind. Das hat doch aber nichts mit der Ausbildung an sich zu tun.
Nida-Rümelin: Nein, das hat damit nichts zu tun. Wir haben da insgesamt eine ganz merkwürdige Entwicklung. Jetzt fehlen Lehrer, das war ja abzusehen. Lange Zeit wurden die Lehrer nicht eingestellt und mussten dann umschulen. Das ist nicht sehr weitsichtig erfolgt insgesamt, das muss man den Kultusministerien vorwerfen.
Wuttke: Aber Sie geben ja zu, dass es doch einige Studenten gab, die sich auch in der Freiheit des Studiums verheddert haben?
Nida-Rümelin: Ja, das ist völlig klar. Ich habe auch immer schon dafür geworben, dass wir die Studiengänge stärker strukturieren, bin auch dagegen, jetzt einfach zum Status quo ante zurückzukehren.
Wuttke: Das wäre doch auch unmöglich.
Nida-Rümelin: Das wäre zumindest schwierig. Ich meine, es gibt Universitäten, die sich zunehmend dagegen sperren, aber jetzt im Augenblick ist es auch für die Studierenden unzumutbar. Die müssen ja jetzt ein ordentliches Studium abschließen. Ich plädiere schon nicht erst seit jetzt, wo das so hochkommt und andere sich dem anschließen, schon seit zwei Jahren für eine rasche Reform der Reform, das heißt, die Zielsetzungen waren ja nicht falsch. Wie das umgesetzt wird, jetzt insbesondere in Deutschland, ist für manche Fächer und für die Studierenden eine Katastrophe.
Wuttke: Dann machen Sie doch mal die Kästchen auf. Sie sehen ganz offensichtlich einen Unterschied in der Ausbildung von Naturwissenschaftlern und Geisteswissenschaftlern, womöglich auch in der Ausbildung an Universitäten und Fachhochschulen?
Nida-Rümelin: Der entscheidende Punkt ist, ich will das noch mal kurz erläutern, dass, wenn jetzt Studierende fast die ganze Woche nur im Kolleg sitzen, dass dann in den Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften das Wesentliche des Studiums verloren geht. Dann können wir gleich im Grunde die alten Zielsetzungen eines ernsthaften geisteswissenschaftlichen Studiums aufgeben. Wir haben viele Studiengänge, die erfordern eine Sprachkenntnis, zum Beispiel Kunstgeschichte. Da braucht man Italienisch, ohne das geht es nicht. Wenn die auf sechs Semester beschränkt sind und dann abgehen in den Beruf, das ist nicht seriös. Bologna hätte einen vierjährigen Bachelor erlaubt, das steht drin in den Papieren, vier- oder dreijährig. In ganz Deutschland gab es einen massiven Druck vonseiten der Kultusministerien und der Universitätsleitungen, alle auf drei Jahre, Theologie mit Hebräisch – alle auf drei Jahre. Das ist eine Fehlentwicklung, die müssen wir dringend korrigieren und können die korrigieren, ohne alles zu revolutionieren. Und dann gibt es eine Stellschraube – Entschuldigung, dass ich jetzt kurz technisch werde –, das sind die berühmten ECTS-Punkte. Jede Lehrveranstaltung wird bewertet mit Einheiten, wie viel Arbeitszeit man investieren muss. Ein ECTS-Punkt sind 30 Arbeitsstunden, das war die große Erfindung der EU-Bürokraten, um den Hochschulraum in Europa einheitlich zu machen.
Wuttke: Der große Vorwurf der Studenten: Sie liefen nur noch den Punkten hinterher.
Nida-Rümelin: Genau. Und diese ECTS-Punkte, das ist eine Tücke im Detail, nämlich: Wenn diese Umrechnungsfaktoren so sind, dass man eben in diesen Studiengängen die ganze Zeit in Kursen sitzen muss, dann geht der Charakter der Universität verloren. Da kann man das verändern.
Wuttke: Herr Nida-Rümelin, Ihre Vorschläge in allen Ehren, aber nun stellen wir uns mal den ganzen Apparat vor, eingebunden in einen europäischen Prozess, der schwergängig genug war und nun sagen Sie, es ist dringend nötig, ihn zumindest teilweise rückgängig zu machen. Was setzen Sie denn da an? Sollten wir es in 15 Jahren geschafft haben? Das können wir uns gar nicht leisten, wir können doch eigentlich nur vorausgehen.
Nida-Rümelin: Ja, vorausgehen. Ich will ja nicht zurück zum Status quo ante. Ich will es kurz und polemisch sagen: Der Bologna-Prozess ist, gemessen an den eigenen vier Zielen, definitiv gescheitert. Es wäre ein großer Fortschritt, wenn alle, die da mitgebaut haben, das erst mal anerkennen. Politik beginnt bei der Anerkenntnis dessen, was ist. Wir wollten höhere, bessere internationale Konkurrenzfähigkeit – wir haben schlechtere. Bachelor-Abschlüsse sind in den USA nicht anerkannt, weil ein Jahr früher. Wir wollten mehr Mobilität – wir haben weniger. Wir wollten weniger Abbrecherquote – wir haben höhere Abbrecherquote. Das heißt, alle wesentlichen Ziele sind gescheitert, sind nicht erreicht. Wenn man das mal anerkennt, dann kann man schauen: Was kann man verändern? An welchen Stellschrauben kann man drehen – ich habe zwei genannt –, um eine Reform der Reform möglichst rasch zu erreichen, damit wir nicht eine ganze Studierendengeneration praktisch jetzt hier verbrennen?
Wuttke: Vor dem heutigen Großtreffen im Bundesbildungsministerium zur Zukunft des Bologna-Prozesses, Julian Nida-Rümelin, Professor in München und Kulturstaatsminister a.D. Herr Nida-Rümelin, ich danke Ihnen sehr für dieses Gespräch und wünsche Ihnen einen schönen Tag!
Nida-Rümelin: Nichts zu danken!
Julian Nida-Rümelin: Guten Morgen!
Wuttke: Warum sind auch Sie der Meinung, die Verschulung des Studiums sei in Deutschland besonders ausgeprägt?
Nida-Rümelin: Es ist von Fach zu Fach sehr unterschiedlich. Ich habe ja auch Physik studiert, solche Fächer müssen erst mal sehr verschult sein, da ist die Umstellung keine Bedrohung. In den Geisteswissenschaften, da ist das Selbststudium – selber in den Bibliotheken Bücher in die Hand nehmen, dort stundenlang sitzen, Hausarbeiten schreiben –, ist einfach wesentlich, ohne das geht es nicht. Und was wir gegenwärtig erleben ist, dass diese Vielfalt der Fächerkulturen vereinheitlicht wird und insbesondere ein Teil der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften dabei unter die Räder kommen.
Wuttke: Aber wenn wir bei den Geisteswissenschaften bleiben – da haben doch über viele Jahrzehnte viele Studenten die Geschichte ziemlich auf die leichte Schulter genommen und Zeit spielte für sie gar keine Rolle. Sie haben sich verwickelt in ihre Studienfächer und sind dann auch manchmal auf der Stelle getreten, wurden unter Umständen zu Karteileichen. Auch da ist doch eine Form von Verschulung nicht negativ.
Nida-Rümelin: Doch. Ich sehe es insgesamt als negativ. Ich glaube auch, dass dieses Zerrbild, was Sie da zeichnen, so nicht stimmt. Es hat in manchen Studienfächern – zumal der Philosophie – hohe Abbrecherquoten gegeben, sehr hohe, die jetzt vermutlich runtergehen in diesen Fächern. In anderen Fächern steigen sie interessanterweise durch die Umstellung, im Schnitt steigen sie, die Abbrecherquoten. Aber so der Bummelstudent, der dann 35 Semester irgendwo studiert, den hat es gegeben, aber das spricht nicht für die … das war nicht typisch für die Mehrheit. Es hat Probleme gegeben, die Studiengänge waren bis vor Kurzem noch in vielen Fächern unterstrukturiert, manche Studierende haben sich schwergetan. Aber insgesamt, muss man merkwürdigerweise einfach konstatieren, waren die Geisteswissenschaften in den letzten 20 Jahren eine große Erfolgsgeschichte. Wer hätte je gedacht, dass die Absolventen zu großen Zahlen unterkommen auf dem Arbeitsmarkt, als das mit dem Magister überhaupt erst losging und die nicht mehr alle Lehrer werden konnten wie früher? Das ist gelungen. Es gibt niedrige fünf Prozent etwa, drei Jahre nach Abschluss eines Philosophiestudiums sind fünf, sechs Prozent arbeitslos. Das heißt, diese Legende, dass die Geisteswissenschaften alle sozusagen für das Taxifahren qualifizierten, die hat nie gestimmt.
Wuttke: Ja, aber gerade weil Sie den Fall der Lehrer ansprechen, da muss man doch mal sagen, dass auch eine nicht besonders weitsichtige Politik für die Ausbildung der Lehrer dazu geführt hat, dass auch viele noch im Nachhinein – zu Zeiten, wo sie eigentlich schon gar nicht mehr in dem Status waren, noch verbeamtet zu werden – später nachgerutscht sind. Das hat doch aber nichts mit der Ausbildung an sich zu tun.
Nida-Rümelin: Nein, das hat damit nichts zu tun. Wir haben da insgesamt eine ganz merkwürdige Entwicklung. Jetzt fehlen Lehrer, das war ja abzusehen. Lange Zeit wurden die Lehrer nicht eingestellt und mussten dann umschulen. Das ist nicht sehr weitsichtig erfolgt insgesamt, das muss man den Kultusministerien vorwerfen.
Wuttke: Aber Sie geben ja zu, dass es doch einige Studenten gab, die sich auch in der Freiheit des Studiums verheddert haben?
Nida-Rümelin: Ja, das ist völlig klar. Ich habe auch immer schon dafür geworben, dass wir die Studiengänge stärker strukturieren, bin auch dagegen, jetzt einfach zum Status quo ante zurückzukehren.
Wuttke: Das wäre doch auch unmöglich.
Nida-Rümelin: Das wäre zumindest schwierig. Ich meine, es gibt Universitäten, die sich zunehmend dagegen sperren, aber jetzt im Augenblick ist es auch für die Studierenden unzumutbar. Die müssen ja jetzt ein ordentliches Studium abschließen. Ich plädiere schon nicht erst seit jetzt, wo das so hochkommt und andere sich dem anschließen, schon seit zwei Jahren für eine rasche Reform der Reform, das heißt, die Zielsetzungen waren ja nicht falsch. Wie das umgesetzt wird, jetzt insbesondere in Deutschland, ist für manche Fächer und für die Studierenden eine Katastrophe.
Wuttke: Dann machen Sie doch mal die Kästchen auf. Sie sehen ganz offensichtlich einen Unterschied in der Ausbildung von Naturwissenschaftlern und Geisteswissenschaftlern, womöglich auch in der Ausbildung an Universitäten und Fachhochschulen?
Nida-Rümelin: Der entscheidende Punkt ist, ich will das noch mal kurz erläutern, dass, wenn jetzt Studierende fast die ganze Woche nur im Kolleg sitzen, dass dann in den Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften das Wesentliche des Studiums verloren geht. Dann können wir gleich im Grunde die alten Zielsetzungen eines ernsthaften geisteswissenschaftlichen Studiums aufgeben. Wir haben viele Studiengänge, die erfordern eine Sprachkenntnis, zum Beispiel Kunstgeschichte. Da braucht man Italienisch, ohne das geht es nicht. Wenn die auf sechs Semester beschränkt sind und dann abgehen in den Beruf, das ist nicht seriös. Bologna hätte einen vierjährigen Bachelor erlaubt, das steht drin in den Papieren, vier- oder dreijährig. In ganz Deutschland gab es einen massiven Druck vonseiten der Kultusministerien und der Universitätsleitungen, alle auf drei Jahre, Theologie mit Hebräisch – alle auf drei Jahre. Das ist eine Fehlentwicklung, die müssen wir dringend korrigieren und können die korrigieren, ohne alles zu revolutionieren. Und dann gibt es eine Stellschraube – Entschuldigung, dass ich jetzt kurz technisch werde –, das sind die berühmten ECTS-Punkte. Jede Lehrveranstaltung wird bewertet mit Einheiten, wie viel Arbeitszeit man investieren muss. Ein ECTS-Punkt sind 30 Arbeitsstunden, das war die große Erfindung der EU-Bürokraten, um den Hochschulraum in Europa einheitlich zu machen.
Wuttke: Der große Vorwurf der Studenten: Sie liefen nur noch den Punkten hinterher.
Nida-Rümelin: Genau. Und diese ECTS-Punkte, das ist eine Tücke im Detail, nämlich: Wenn diese Umrechnungsfaktoren so sind, dass man eben in diesen Studiengängen die ganze Zeit in Kursen sitzen muss, dann geht der Charakter der Universität verloren. Da kann man das verändern.
Wuttke: Herr Nida-Rümelin, Ihre Vorschläge in allen Ehren, aber nun stellen wir uns mal den ganzen Apparat vor, eingebunden in einen europäischen Prozess, der schwergängig genug war und nun sagen Sie, es ist dringend nötig, ihn zumindest teilweise rückgängig zu machen. Was setzen Sie denn da an? Sollten wir es in 15 Jahren geschafft haben? Das können wir uns gar nicht leisten, wir können doch eigentlich nur vorausgehen.
Nida-Rümelin: Ja, vorausgehen. Ich will ja nicht zurück zum Status quo ante. Ich will es kurz und polemisch sagen: Der Bologna-Prozess ist, gemessen an den eigenen vier Zielen, definitiv gescheitert. Es wäre ein großer Fortschritt, wenn alle, die da mitgebaut haben, das erst mal anerkennen. Politik beginnt bei der Anerkenntnis dessen, was ist. Wir wollten höhere, bessere internationale Konkurrenzfähigkeit – wir haben schlechtere. Bachelor-Abschlüsse sind in den USA nicht anerkannt, weil ein Jahr früher. Wir wollten mehr Mobilität – wir haben weniger. Wir wollten weniger Abbrecherquote – wir haben höhere Abbrecherquote. Das heißt, alle wesentlichen Ziele sind gescheitert, sind nicht erreicht. Wenn man das mal anerkennt, dann kann man schauen: Was kann man verändern? An welchen Stellschrauben kann man drehen – ich habe zwei genannt –, um eine Reform der Reform möglichst rasch zu erreichen, damit wir nicht eine ganze Studierendengeneration praktisch jetzt hier verbrennen?
Wuttke: Vor dem heutigen Großtreffen im Bundesbildungsministerium zur Zukunft des Bologna-Prozesses, Julian Nida-Rümelin, Professor in München und Kulturstaatsminister a.D. Herr Nida-Rümelin, ich danke Ihnen sehr für dieses Gespräch und wünsche Ihnen einen schönen Tag!
Nida-Rümelin: Nichts zu danken!