Neutrales Komitee soll Doktorarbeiten bewerten
Doktorväter und Doktormütter sollten in Zukunft nicht mehr für die Benotung einer Promotion zuständig sein. Dafür plädiert die Literatur- und Politikwissenschaftlerin Sandra Richter.
„Es gibt entsprechende Empfehlungen des Wissenschaftsrates, die darauf hinauslaufen“, sagte die Professorin für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Stuttgart, die als Mitglied im Wissenschaftsrat auch die Regierung in Hochschulfragen berät. Diese Prüfungsverfahren orientierten sich an angloamerikanischen Vorbildern. Damit könne mehr Neutralität geschaffen werden.
In der Debatte über die tatsächlich notwendige eigene Forschungsleistung einer Doktorarbeit und darüber, wie viel Originalität diese zu leisten habe, erklärte Richter, es lasse sich durchaus abgrenzen, „wo etwas Neues, etwas Eigenes passiert. Nämlich wenn jemand ein neues Themenfeld erschließt, oder neue Quellen, neue Interpretationen in den Geisteswissenschaften“.
Kritik übte Richter an der „deutschen Massenuniversität“: „Wenn die Politik uns immer mehr Studenten schickt, muss sie sich nicht wundern, wenn die Qualitätssicherung schwer fällt. Das ist tatsächlich so und das kann man auch nicht wegreden.“ Um Plagiaten in Doktorarbeiten entgegenzuwirken, müsse die Promotionsordnung geändert werden, „um stärker zu kontrollieren, was die einzelnen Doktoranden tun.“
Das vollständige Interview können Sie bis mindestens zum 20.3. 2012 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören.
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