Mopsa und die Feenkönigin

Mit einer Semi-Opera das neue Jahr zu eröffnen, ob das Glück bringt? Doch wenn es sich um eine der humorvoll-hintergründigsten Geschichten der Menschheit handelt, kann nichts schiefgehen. Der RIAS Kammerchor hat in der laufenden Spielzeit einige Projekte mit Rinaldo Alessandrini am Laufen. Die Eröffnung des Shakespeare-Jahres 2016 dürfte da mit der "Fairy-Queen" von Henry Purcell besonders viel Spaß machen und Aufmerksamkeit erregen.

Semi-Oper bedeutet nicht im heutigen Sinne halbszenisch, um Kosten zu sparen, sondern war eine zur englischen Barockzeit gängige Gattung, die zwischen Schauspiel und Maskenspiel changierte. 1692 erstmals gespielt, geriet Purcells Shakespeare-Vertonung in Vergessenheit und tauchte erst wieder zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf, als sich England gerade von dem Vorurteil erholte, ein "Land ohne Musik" zu sein, nur weil es den Händel nur importiert und keinen Beethoven und Brahms hervorgebracht hatte. Dass Henry Purcell so früh gestorben ist, gereichte der gesamten Musikwelt zum Schaden, nicht nur der englischen. Um so mehr schätzen wir heute die wenigen überlieferten Stücke des Musikgenies, die um so heller strahlen, wenn sie von so hervorragenden Interpreten wie an diesem Abend gesungen und gespielt werden.

Henry Purcell

"The Fairy Queen"

Semi-Oper in fünf Akten

Ruby Hughes, Sopran

Lawrence Zazzo, Altus

Stuart Jackson, Tenor

Roderick Williams, Bass

Chorsolisten des RIAS Kammerchores

RIAS Kammerchor

Leitung: Rinaldo Alessandrini