Neues Werk von Streetart-Künstler James Colomina in Tokio

Der französische Streetart-Künstler James Colomina nimmt mit seinen Kunstwerken immer wieder aktuelle Fragen kritisch in den Blick, oft mit knallroten Figuren und an symbolträchtigen Orten. Heute Morgen tauchte im Zentrum von Tokio eine neue Installation auf: "The Briefcase" - ein roter Aktenkoffer, auf einem Bürgersteig liegend, aus dem Arme, Beine und eine Krawatte ragen. Das Werk aus rotem Kunstharz soll einen Angestellten symbolisieren, der von seiner täglichen Routine verschluckt wurde. Colomina wählte dafür eine berühmte Straßenkreuzung im Stadtteil Shibuya, der immer wieder als Filmkulisse dient. Der Künstler hängte auch zwei falsche Kameras auf, die auf echte Überwachungskameras gerichtet sind. Das Projekt stehe für Entfremdung, für einen modernen Samurai, der mit dem Kapitalismus verschmolzen sei, sagte Colomina der Nachrichtenagentur AFP. Rote Figuren stellte Colomina schon in Berlin, Barcelona, Toulouse oder New York auf. Im Februar gab die ukrainische Post eine Briefmarken-Serie mit Fotos von Skulpturen heraus, die der Künstler in Kiew als "Hommage an den ukrainischen Widerstand" aufgestellt hatte.