Neues Portal "Google Stadia"

Wie Streaming Computerspiele verändert

08:23 Minuten
Ein Fernseher, auf dem ein Computerspiel läuft, im Vordergrund Hände, die eine Spielekonsole halten.
Bald obsolet? Durch Streamingdienste könnten Spielekonsolen überflüssig werden. © Unsplash/ Glenn Carstens-Peters
Thomas Ruscher im Gespräch mit Timo Grampes |
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Google will mit "Stadia" den Markt für Computerspiele aufwirbeln. Der Trend zum Streamen auch bei Spielen wird dadurch verstärkt, sagt unser Gaming-Experte Thomas Ruscher. Das könne Vorteile für Nutzer haben. Aber nicht nur.

Wie weit ist "Google Stadia" aktuell?

Google will mit seinem neuen Spiele-Streaming-Dienst "Stadia" den Markt für Computerspiele aufmischen. Nutzer sollen mit ihrem Abonnement Spiele ganz ohne Konsole spielen können, jederzeit, egal, mit welchem Gerät. "Die Idee ist, man surft im Internet, sieht ein interessantes Spiel, klickt es an und kann sofort losspielen", erklärt unser Gaming-Experte Thomas Ruscher. Das sei einzigartig. Aber leider sei das Portal noch nicht weit genug entwickelt.
"Jetzt ist 'Stadia' noch eine klassische Spielkonsole wie Playstation oder Xbox", sagt Ruscher. Der Nutzer müsse sich das Google-Eingabegerät kaufen und den passenden Streaming-Player. "Die kann ich dann an einen internetfähigen Fernseher anschließen und damit Computerspiele streamen." Das Unternehmen plane, den Dienst erst im Laufe des kommenden Jahres tatsächlich unabhängig von den Geräten anzubieten.

Welche Vorteile haben Streaming-Nutzer und Entwickler?

Der Vorteil von Streaming generell könne sein, dass Nutzer sich nicht immer wieder eine neue Konsole kaufen müssen, um neue Spiele ausprobieren zu können, sagt Ruscher. "Ein Streamingdienst ist theoretisch immer aktuell." Nötig sei aber eine solide Internetverbindung. 50 M/bit pro Sekunde sollten es aber schon sein. Der Nachteil: Wer sich für Spiele auf jeder Plattform interessieren – viele von ihnen exklusiv produziert –, der müsse für jede Plattform ein Abonnement abschließen. "Das kostet dann auch schon 40, 50 Euro oder mehr pro Monat."
Für Entwickler sei der Trend spannend. Die Vertriebsplattform "Epic Games Store" beispielsweise biete Entwicklern hohe Honorare, wenn sie ihre Spiele ausschließlich dort veröffentlichten. Auf der anderen Seite gebe es eine gewisse Befürchtung, dass es eine Entwicklung ähnlich wie in der Musikbranche mit Spotify geben könne. "Dass Spieleentwickler dafür Geld bekommen, je nachdem wie viel ihr Spiel gespielt wird", sagt Ruscher. Entwickler kurzer Spiele würden dadurch weniger Geld bekommen als die von langen.

Was bietet die Konkurrenz?

Apple zum Beispiel hat mit "Apple Arcade" eine Spiele-Flatrate gestartet, für fünf Euro pro Monat sind mehr als 100 Spiele inklusive. Zwar sei hier ein Apple-Gerät nötig und viele Spiele seien "kleine Zwischendurch-Spiele", "aber das Angebot ist trotzdem viel stärker als 'Google Stadia'. Hier seien nämlich lediglich vier Spiele kostenlos - für zehn Euro im Monat. Auch Sony biete für seine Playstation Abonnements an, ebenso wie Microsoft für seine Xbox - beide für etwa zehn Euro pro Monat.
(ske)
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