Neues Pflichtfach gestartet - Baden-Württemberg setzt langjährige Forderungen nach mehr Medienbildung in der Schule um

    Zwei Mädchen und ein Junge sitzen dicht nebeneinander auf der Couch und machen mit einem Smartphone ein Selfie von sich
    Kinder und Jugendliche müssen mehr über die Funktionsweisen von Medien besser aufgeklärt werden, meinen Experten schon lange. © picture alliance / Connect Images / Pancake Pictures
    Baden-Württemberg hat mit dem Schulstart ein neues Pflichtfach eingeführt, das Kompetenzen im Umgang mit der digitalen Gegenwart lehrt. "Informatik und Medienbildung" wird ab Klasse 5 an allen Schulformen unterrichtet. Das Bundesland reagierte damit auf langjährige Forderungen nach mehr Medienkompetenz. Der Erziehungswissenschaftler Thomas Knaus kritisierte im SWR, die Einführung sei nach seinem Eindruck schlecht vorbereitet worden. Die beiden Inhalte seien nicht gut miteinander verbunden worden. Am Ende könnte es bloß Informatik mit ein bisschen Medienbildung sein. Bayern setzt zum Schulstart ebenfalls auf eine erweiterte Medienbildung – jedoch ohne eigenes Schulfach. Dort startet heute ein "Digitalkompass": Er enthält zusätzliche Unterrichtsmaterialien für reguläre Fächer, etwa "Fake News erkennen" für Deutsch. Auch andere Länder wie Berlin und Nordrhein-Westfalen setzen weiterhin nicht auf einen eigenständigen Unterricht, sondern auf fächerübergreifende Vermittlung von Medienkompetenz.