Neuer Direktor: Bibliotheken als "dritte Orte" begreifen

    Johannes Neuer, künftiger Direktor der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig, steht in der Bibliothek in Leipzig. Neuer wird sein Amt am 1. August 2023 antreten. Die Deutsche Nationalbibliothek archiviert alle Werke in Schrift und Ton, die seit 1913 in Deutschland und weltweit über Deutschland oder in deutscher Sprache veröffentlicht werden, und macht sie der Ãffentlichkeit zugänglich (zu dpa «
    Folgt in Leipzig auf Michael Fernau: Johannes Neuer. © picture alliance / Jan Woitas
    Der neue Direktor der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig, Johannes Neuer, wirbt für einen sozialen Nutzen von Bibliotheken. "Für mich geht es in Bibliotheken nicht vorrangig um die Bücher, sondern um die Menschen. Ich möchte mehr Menschen für Bibliotheken begeistern, weil Bibliotheken Menschenleben positiv verändern können", sagte der 47 Jahre alte Medien- und Kommunikationswissenschaftler im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Neuer trat sein Amt am 1. August an. Er verwies auf die New York Public Library, die sowohl eine wissenschaftliche als auch eine Stadt-Bibliothek ist und viele soziale Unterstützungsangebote mache, den Umgang mit Computer und neuen Medien lehre und auch bei der Jobsuche helfe. "Die Ansätze in Deutschland, dass Bibliotheken zu 'dritten Orten' werden, wo Menschen sich auch jenseits von Mediennutzung aufhalten, sollten auf jeden Fall ausgebaut werden", forderte Neuer. Von 2009 bis 2018 war er an der New York Public Library verantwortlich für Marketing, Kundenzufriedenheit und Digitale Medien.