Neuer Ärger für Deutsche Welle: Aufsicht in Türkei fordert Lizenz

    Ein Deutsche Welle Mikrofon vor einem unscharfen Hintergrund.
    Der Deutschen Welle droht eine Sperrung ihrer türkischen Website. © imago images/Achille Abboud
    Nach dem Sendeverbot in Russland droht der Deutschen Welle nun auch Ärger in der Türkei. Die türkische Aufsichtsbehörde für den Rundfunk (RTÜK) hat drei internationalen Medienhäusern eine Frist von 72 Stunden gesetzt, um eine Betriebslizenz für ihre türkischsprachigen Websites zu erhalten, teilte RTÜK-Vorstandsmitglied Ilhan Tasci auf Twitter mit. Andernfalls werde der Deutschen Welle, Voice of America und Euronews der Zugang zu ihren Plattformen gesperrt. Ein Sprecher der Deutschen Welle sagte, man könne dazu vorerst nicht Stellung nehmen, denn es gebe von der RTÜK zum Sachverhalt bisher keine offiziellen Informationen. Tasci, der auch Abgeordneter der Opposition ist, kritisierte den Schritt des Obersten Rundfunk- und Fernsehrates als weiteren Angriff auf die Medienfreiheit in der Türkei. Die Deutsche Welle ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und gehört zur ARD. Vorige Woche hat die Regierung in Moskau der Deutschen Welle die Sendelizenz für Russland gestrichen.